Einfluss der Gene ACE, ACTN3 und CKM auf die sportliche Leistungsfähigkeit bei Sondereinsatzkräften

Hintergrund: Sondereinsatzkräfte benötigen körperlich fittes Personal, das langfristig ihre Fitness erhalten und steigern kann. Genetische Faktoren, welche die Leistungsfähigkeit beeinflussen, könnten dabei eine wesentliche Rolle spielen. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss der Gene ACE, ACTN3 und CKM auf die sportliche Leistungsfähigkeit bei Schweizer Sondereinsatzkräften zu untersuchen.
Methoden: Insgesamt 221 männliche Sondereinsatzkräfte wurden genotypisiert und absolvierten berufsspezifische Fitnesstests im Rahmen der P(O|TS)-Studie. Ihre Genotypverteilungen wurden mit europäischen Referenzpopulationen verglichen. Die Leistungen der Probanden aufgeteilt nach Genotypen wurden bei den Fitnesstests mit ANOVA verglichen und der Einfluss der Genotypen auf die Schnellkraft, Kraftausdauer und Ausdauer mit bayesianischen Regressionen untersucht.
Ergebnisse: Im Vergleich zu europäischen Referenzpopulationen zeigten Schweizer Sondereinsatzkräfte einen höheren Anteil an ACE-ID-, ACTN3-CC- und CKM-TT-Genotypen. Insbesondere wurde eine signifikante Assoziation des ACTN3-CC-Genotyps mit einer gesteigerten Schnellkraft festgestellt, während ACE- und CKM-Genotypen keinen nennenswerten Einfluss aufwiesen. Einflüsse auf Kraftausdauer und Ausdauer durch die untersuchten Gene wurden nicht festgestellt.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse suggerieren, dass der ACTN3-CC-Genotyp zu einer verbesserten Schnellkraftproduktion beiträgt, was für das Selektionsverfahren von Sondereinsatzkräften von Bedeutung sein könnte. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um die Genotypverteilungen mit der allgemeinen Schweizer Bevölkerung zu vergleichen und Interaktionen mit anderen genetischen Faktoren zu erforschen.