«Für uns isch s Wort Lesbe en Kampfbegriff.» Zur Konstruktion von queeren Identitäten in vier queeren Organisationen

Vorliegende Arbeit untersucht, wie vier queere Organisationen, die in der Deutschschweiz aktivistisch tätig sind – die Lesbenorganisation (LOS), der Dachverband der schwulen und bisexuellen Männer Pink Cross, die queere Jugendorganisation Milchjugend und der Dachverband für trans Menschen, das Transgender Network Switzerland (TGNS) – in der öffentlichen Kommunikation auf ihren Webseiten Identitäten konstruieren. Besonders Augenmerk wird auf Labels gelegt, beachtet werden aber auch gendergerechte Sprache und die Frage, welche Verbindungen die Organisationen zwischen Sprache und queerer Identität sehen, inwiefern sie Sprache als ein politisches Instrument verstehen und wie Normen in den Organisationen etabliert werden. Theoretischer Hintergrund sind Genderlinguistik, queere Linguistik und die Verbindung von Sprache und Identität. Labels werden als Identitätsmarker betrachtet und eingeordnet. Die methodologische Herangehensweise ergibt sich aus der Forschung zu Good Practice. Sie erhebt in einem institutionellen Kontext unter Rückgriff auf Mittel wie Leitbilder und Interviews Zielvorstellungen und ermittelt Strategien, die sich im Gespräch als erfolgreich herausstellen, um diese erhobenen Zielvorstellungen zu erreichen. Dieses Vorgehen muss an das Medium Text angepasst werden. Die Zielvorstellungen werden in einem ersten methodologischen Schritt erhoben, unter Rückgriff auf Leitbilder, Statuten, Mission Statements, Positionspapiere und Interviews. Diese Zielvorstellungen geben dann einen ersten Fokus für die qualitative Analyse der Webseiten vor. Diese Analyse mit den Zielvorstellungen abgeglichen und schliesslich erneut in einen theoretischen Kontext eingebettet.