Hintergrundbemalungen in den königlichen Gräbern im Tal der Könige: mit Fokus auf KV 17

Obwohl bereits viele Studien zum Erhaltungszustand der figurativen und schriftlichen Dekoration in den königlichen Gräbern durchgeführt wurden, gibt es vergleichsweise wenige Studien, die sich ausschliesslich mit dem Erhaltungszustand der Hintergrunddekorationen befassen. Die aus der raffinierten thebanischen Formation geschnitzten Gräber mussten viele Prozesse durchlaufen, bevor sie ihren fertigen Zustand erreichen konnten. Kurz vor dem letzten Schritt, basierend auf der Kolorierung der Vorskizzen der vertieften und erhabenen Reliefs, wird der Hintergrund fertiggestellt. Aber warum hat der Hintergrund am Ende die Farben und Muster, die er hat? Nach welchen Kriterien wurden die Hintergrundbemalungen ausgewählt? Hängt die Wahl der Farben von der Funktion der Kammern ab oder von im Neuen Reich neu entwickelten Texten, die den Verstorbenen ins Jenseits begleiten sollen? Die traditionellen ikonografischen Darstellungsformen stellen häufig die Vorstellungen von der Realität und deren Wirkung in Frage. Tatsächlich zielen viele künstlerische Konventionen darauf ab, die Essenz eines Objekts zu vermitteln, nicht nur die ästhetische Wirkung. Die Farbentscheidungen, mit denen die Objekte dargestellt werden, spielen möglicherweise eine grössere Rolle als angenommen, wenn man bedenkt, dass Farben bei den alten Ägyptern viel anders wahrgenommen wurden als bei modernen Menschen. Zweifellos spielen ähnliche symbolische und metaphysische Aspekte auch in die Farbentscheidungen der Hintergrundbemalungen hinein.