Akuter Einfluss der körperlichen und kognitiven Anforderungen von Exergaming auf die Inhibitionsleistung von Kindern und Jugendlichen

Hintergrund: Bei Kindern und Jugendlichen steht die inhibitorische Kontrolle in Zusammenhang mit schulischer Leistung, dem Sozialverhalten und hat weitere Auswirkungen auf den Erfolg im Berufsleben sowie die psychische und physische Gesundheit. Körperliches und kognitives Training haben das Potential die exekutiven Funktionen zu verbessern. Die akuten Effekte einer Exergaming-Einheit scheinen ebenfalls einen interessanten Ansatz darzustellen. Dennoch ist unklar, welchen Einfluss die körperlichen und kognitiven Anforderungen von Exergames auf die Inhibitionsleistung haben.
Methode: In einer randomisierten Cross-over Studie wurden 35 Kinder im Alter von 9-13 Jahren getestet. Die Probanden absolvierten in zufälliger Reihenfolge vier verschiedene 10-minütige Trainingsprogramme mit unterschiedlicher körperlicher und kognitiver Beanspruchung (hoch/niedrig). Mit Hilfe eines modifizierten Stroop-Tests wurde jeweils vor und nach der Intervention die Inhibitionsleistung (Genauigkeit und Reaktionszeit) erhoben. Mittels 2x2 Varianzanalysen wurden Gruppenvergleiche zwischen hoher und tiefer körperlicher sowie hoher und tiefer kognitiver Anforderung von Exergaming durchgeführt und ausgewertet.
Ergebnisse: Varianzanalysen zeigen, dass weder die körperliche Anforderung einen signifikanten Einfluss auf die Inhibitionsleistung hat (Reaktionszeit: p = 0.823, Genauigkeit: p = 0.823), noch die kognitive Anforderung (Reaktionszeit: p = 0.673, Genauigkeit: p = 0.200). Demzufolge ist auch keine Interaktion der beiden Komponente vorhanden (Reaktionszeit: p = 0.507, Genauigkeit: p = 0.507).
Schlussfolgerung: Die Resultate dieser Arbeit zeigen keinen Unterschied der Inhibitionsleistung durch körperliche und kognitive Anforderungen von Exergaming und stehen im Widerspruch zur aktuellen Forschungslage. Durch diese Diskrepanz wird verdeutlicht, dass weitere Untersuchungen, bezüglich des Einflusses der körperlichen und kognitiven Anforderung von Exergaming auf die exekutiven Funktionen erforderlich sind.