Assoziation des kardiovaskulären Risikoprofils mit der mikro- und makrovaskulären Endothelfunktion bei Jugendlichen

Hintergrund:
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache. Die Messung der Endothelfunktion eignet sich als idealer Biomarker für die frühzeitige Erkennung eines erhöhten Erkrankungsrisikos und wird bereits bei Erwachsenen in der medizinischen Praxis zur kardiovaskulären (KV) Risikostratifizierung angewendet. Das Ziel dieser Masterarbeit bestand darin, die Zusammenhänge zwischen KV Risikofaktoren und Gefässmarkern der Mikro- und Makrozirkulation bei Jugendlichen zu analysieren, um die funktionellen Gefässmarker in dieser Altersgruppe potenziell einsetzen zu können.
Methoden:
Im Rahmen der 8-Jahres-Follow-Up Studie wurden Jugendliche aus dem Kanton Basel-Stadt rekrutiert. Die Studie absolvierte bei den Jugendlichen Messungen der KV Risikofaktoren und Gefässfunktionen. Neben anthropometrischen Daten, dem Blutdruck und der kardiorespiratorischen Fitness (Shuttle Run) wurde die Dilatationsfähigkeit der grossen und kleinen retinalen Gefässe mittels flussinduzierter Dilatation (FMD) und Flickerlicht induzierter Dilatation (FID) gemessen.
Resultate:
Schlussendlich konnten die Daten von 52 Jugendliche (Durchschnittsalter 15.24±0.35, 27 weiblich, 25 männlich) ausgewertet werden. Es wurde eine signifikante inverse Assoziation zwischen der FMD und der kardiorespiratorischen Fitness festgestellt (p=0.03, 95% KI: -0.10 bis -0.01). Darüber hinaus zeigten sich keine weiteren signifikanten Assoziationen. Auch zwischen den KV Risikofaktoren und der DVA konnten keine signifikanten Tendenzen gezeigt werden. Jedoch stimmten einige Tendenzen mit den Ergebnissen mit denen der Hypothesen überein, nämlich dass ein höherer Risikofaktor zu einer schlechteren Endothelfunktion führt.
Schlussfolgerungen:
Obwohl die Resultate richtige Tendenzen für den Nutzen der Messung der Endothelfunktion bei Jugendlichen aufzeigen, braucht es weiterführende Studien mit grösseren Kohorten, um signifikante Assoziationen zwischen KV Risikofaktoren und der Endothelfunktion bei Jugendlichen zu stratifizieren und somit den Vorteil der funktionellen Gefässmarkern aufzuzeigen. Ausserdem sind longitudinale Studien in diesem Bereich notwendig, damit die langfristigen prädiktiven Werte der funktionellen Gefässanalysen vom Kindes- bis hin zum Erwachsenenalter nachgewiesen werden können.