ExerG: Evaluation der Anwendbarkeit eines innovativen Exergames durch Therapeuten und Patienten in der Rehabilitation

Hintergrund: Die fortschreitende Alterung der modernen Gesellschaft führt zu steigenden Kosten für das Gesundheitssystem. Für geriatrische Menschen müssen neue und effektive The-rapieformen entwickelt werden, die von Therapeuten in der Praxis angewendet werden können. Exergames bieten in diesem Zusammenhang einen innovativen Ansatz: Die Grenzen zwischen Spiel und Therapie verschwimmen. Das ExerG als Exergame-Maschine ermöglicht Bewegung in einer Virtual-Reality-Umgebung und schützt die Betroffenen vor möglichen Stürzen. Auf diese Weise wurde der Einsatz des ExerG mit Patienten und Therapeuten untersucht.
Methoden: Für jede Benutzergruppe wurden fünf Teilnehmer aus dem Rehabilitationszentrum Rheinfelden rekrutiert. Die Probanden beurteilten ihre Spielerfahrung und Sicherheit im ExerG. Es wurden zwei Analyseansätze verwendet: Zum einen wurden die quantitativen Daten in Ta-bellen und Grafiken beschrieben, zum anderen wurden die qualitativen Daten in einer themati-schen Analyse zu mehreren Themen verdichtet.
Ergebnisse: Die Handhabung und das Spielen mit dem ExerG wurden von den Patienten mit 8,1 von 10,0 möglichen Punkten hoch bewertet. Es ist offensichtlich, dass sie sich in der Si-cherheit des ExerG sicher fühlten. Dagegen wurde die kognitive und körperliche Anstrengung als gering bewertet. Die Spiele könnten also noch optimiert werden und ebenfalls einen engeren Bezug zum Alltag haben. Aus Sicht der Therapeuten ist das ExerG als effektives Instrument zur Motivationssteigerung älterer Patienten, allerdings ist das System in seiner jetzigen Version noch nicht praxisreif und bedarf weiterer Verbesserungen.
Schlussfolgerungen: Das System fand bei beiden Nutzergruppen Anklang, wies jedoch eine Vielzahl von technischen Schwierigkeiten auf, die den Einsatz teilweise stark einschränkten. Für künftige Versionen sind weitere Anpassungen, insbesondere der Software, erforderlich. Die Hardware mit dem Schwenkarm und dem angebrachten Sicherheitsgurt erwies sich als effekti-ves Instrument zur Sicherung von Patienten im ExerG.