edoc

‹Je suis pas devenu artiste pour décorer les maisons› Die Rolle zeitgenössischer bildender Künstler*innen im gesellschaftlichen Wandel in Bobo-Dioulasso, Burkina Faso

Vogler, Leah. ‹Je suis pas devenu artiste pour décorer les maisons› Die Rolle zeitgenössischer bildender Künstler*innen im gesellschaftlichen Wandel in Bobo-Dioulasso, Burkina Faso. 2022, Master Thesis, University of Basel, Faculty of Humanities and Social Sciences.

Full text not available from this repository.

Official URL: https://edoc.unibas.ch/95216/

Downloads: Statistics Overview

Abstract

Diese Masterarbeit untersucht anhand empirischer Daten aus drei Monaten Feldforschung die Rolle der zeitgenössischen bildenden Künstler*innen in der Gesellschaft von Bobo-Dioulasso, Burkina Faso. Eine besondere Aufmerksamkeit kommt dabei der Rolle und der Lebenswelt der Künstlerinnen zu, die sich in verschiedenen Punkten vom Dasein der Künstler unterscheidet. Im Zentrum der Analyse stehen Momente künstlerischer Artikulation, die einen gesellschaftlichen Diskurs hinterfragen und das Potential besitzen, diesen zu wandeln.
Einerseits wird der Kontext analysiert, der das Dasein der Künstler*innen in Bobo-Dioulasso bedingt. Die Analyse der Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure der Kunstszene – von unabhängigen Kulturzentren, NGOs bis hin zu internationalen Kulturinstitutionen – ergibt ein komplexes Netzwerk, in dem sich Kunstschaffende zwischen Adaption, Abhängigkeit und agency bewegen und artikulieren. Während in Bobo-Dioulasso ein Mangel an staatlicher Förderung von Künstler*innen besteht und in einer Zeit des eingebrochenen Tourismus die Nachfrage nach zeitgenössischer Kunst auf einem Tiefpunkt ist, treten das Institut français und NGOs als Patrons der Kunstschaffenden auf. Dies begünstigt ein Abhängigkeitsverhältnis, das mit einer Instrumentalisierung der Kunst einhergeht und sich auf die Artikulation der Kunstschaffenden auswirkt. Doch auch in Momenten der Krise der zeitgenössischen Kunst, zeichnen sich Kunstschaffende durch agency aus. Sie vernetzen sich untereinander, gründen unabhängige Kunsträume und nutzen ihre Auftraggeber ihrerseits, um persönliche Ideen, Wünsche und Imaginationen zu artikulieren und auf diese Weise einen Dialog über dringende Themen anzuregen und an einem gesellschaftlichen Wandel mitzuwirken.
In einem weiteren Schritt wird am Beispiel verschiedener Forschungsteilnehmer*innen aufgezeigt, wie Kunst und das Ausleben der Künstler*innenrolle zu mehr Ausdrucks- und Handelsfreiheit führen kann. Die Analyse bezieht hierbei neben den Kunstwerken und Aussagen der Künstler*innen auch das öffentliche Auftreten, das Aussehen und die Interaktionen mit dem sozialen Umfeld als Teil der künstlerischen Artikulation mit ein.
Advisors:Förster, Till
Committee Members:Engeler, Michelle
Faculties and Departments:04 Faculty of Humanities and Social Sciences > Departement Gesellschaftswissenschaften > Ehemalige Einheiten Gesellschaftswissenschaften > Visuelle und politische Ethnologie (Förster)
UniBasel Contributors:Förster, Till and Engeler, Michelle
Item Type:Thesis
Thesis Subtype:Master Thesis
Thesis no:UNSPECIFIED
Thesis status:Complete
Last Modified:05 Jul 2023 04:31
Deposited On:04 Jul 2023 07:24

Repository Staff Only: item control page