Alder, Cornelia. Dem Ritus auf der Spur. Anthropologische Auswertung des Gräberfeldes «im Sager» von Augusta Raurica / Schweiz. 2020, Doctoral Thesis, University of Basel, Faculty of Science.
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Official URL: https://edoc.unibas.ch/88362/
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Abstract
Das Gräberfeld «im Sager» liegt im östlichen Stadtvorgelände von Augusta Raurica, einer ehemaligen römischen Koloniestadt am Südufer des Rheins einige Kilometer östlich von Basel. Das Gräberfeld wurde im letzten Jahrhundert, vorwiegend in den 1990er Jahren, archäologisch ausgegraben. Die Befunde dieser Ausgrabungskampagnen umfassen 482 Brandgräber, 7 Busta und 56 Körperbestattungen. Darunter 385 Brand- und 51 Körpergräber, welche anthropologisch ausgewertet werden konnten. Die Nekropole datiert in die Jahre um 20/30 n. Chr. bis Mitte des 2. Jh. Einige spätrömische Körpergräber datieren ins 4. Jh. n. Chr.
Im Zentrum der anthropologischen Untersuchung der Gräber stehen Fragen nach den Bestattungsriten, der demografischen Struktur und dem Gesundheitszustand der ehemaligen Bevölkerung von Augusta Raurica.
Anhand der Analyse der Brandknochen in Bezug auf den Verbrennungsgrad, des Fragmentierungsmusters, der Erhaltung und der Überlieferung der Knochen werden Hinweise zum Brand- und Bestattungsablauf herausgearbeitet.
Die grosse Bestattungsanzahl ermöglicht eine vertiefte Studie der demografischen Struktur des untersuchten Bevölkerungsausschnitts von Augusta Raurica. Es wird untersucht, ob Muster bei der Wahl der Bestattungsform, wie etwa Verstorbene bestimmter Altersklassen in bestimmten Grabformen, erkennbar sind. Im Vergleich mit anderen römerzeitlichen Gräberfeldern werden Hinweise auf den Grabritus der Bewohner/innen von Augusta Raurica und der römischen Epoche generell gesucht. Pathologische Veränderungen an den Knochen geben Hinweise zur gesundheitlichen Situation, zur körperlichen Belastung und zur Ernährungslage einzelner Bewohner und von Einwohnergruppen der ehemaligen römischen Koloniestadt. Die Beobachtungen krankhafter Knochenveränderungen einzelner Individuen oder bestimmter Gruppen werden im Hinblick auf mögliche Unterschiede innerhalb einzelner Bestattungstypen überprüft. Die Gesamtheit der Daten gibt einen Einblick in das «Leben und Sterben» des hier untersuchten Bestattungskollektivs.
Für die Auswertung von Gräberfeldern mit einer grossen Gräberzahl, insbesondere bei schlechter Erhaltung, werden am Beispiel des Gräberfeldes «im Sager» methodische Ansätze vorgestellt. Zur Bewältigung der grossen anthropologischen Datenmenge werden Vorauswertungen zur möglichen Einschränkung bei der Materialauswahl insgesamt oder bei bestimmten Fragestellungen eingearbeitet. Als Hilfestellung für die Wahl der Untersuchungsmethoden für die Sterbealtersbestimmung, insbesondere bei der Bearbeitung grosser Serien mit schlechter Erhaltung, wird ein mittels einer Probereihe getätigter Voruntersuch dargelegt. In einem Exkurs wird anhand der Sterbealtersdaten des Gräberfeldes «im Sager» eine neue Methode des Statistikers Werner Vach zur Berechnung unscharfer demografischer Daten vorgestellt.
Im Zentrum der anthropologischen Untersuchung der Gräber stehen Fragen nach den Bestattungsriten, der demografischen Struktur und dem Gesundheitszustand der ehemaligen Bevölkerung von Augusta Raurica.
Anhand der Analyse der Brandknochen in Bezug auf den Verbrennungsgrad, des Fragmentierungsmusters, der Erhaltung und der Überlieferung der Knochen werden Hinweise zum Brand- und Bestattungsablauf herausgearbeitet.
Die grosse Bestattungsanzahl ermöglicht eine vertiefte Studie der demografischen Struktur des untersuchten Bevölkerungsausschnitts von Augusta Raurica. Es wird untersucht, ob Muster bei der Wahl der Bestattungsform, wie etwa Verstorbene bestimmter Altersklassen in bestimmten Grabformen, erkennbar sind. Im Vergleich mit anderen römerzeitlichen Gräberfeldern werden Hinweise auf den Grabritus der Bewohner/innen von Augusta Raurica und der römischen Epoche generell gesucht. Pathologische Veränderungen an den Knochen geben Hinweise zur gesundheitlichen Situation, zur körperlichen Belastung und zur Ernährungslage einzelner Bewohner und von Einwohnergruppen der ehemaligen römischen Koloniestadt. Die Beobachtungen krankhafter Knochenveränderungen einzelner Individuen oder bestimmter Gruppen werden im Hinblick auf mögliche Unterschiede innerhalb einzelner Bestattungstypen überprüft. Die Gesamtheit der Daten gibt einen Einblick in das «Leben und Sterben» des hier untersuchten Bestattungskollektivs.
Für die Auswertung von Gräberfeldern mit einer grossen Gräberzahl, insbesondere bei schlechter Erhaltung, werden am Beispiel des Gräberfeldes «im Sager» methodische Ansätze vorgestellt. Zur Bewältigung der grossen anthropologischen Datenmenge werden Vorauswertungen zur möglichen Einschränkung bei der Materialauswahl insgesamt oder bei bestimmten Fragestellungen eingearbeitet. Als Hilfestellung für die Wahl der Untersuchungsmethoden für die Sterbealtersbestimmung, insbesondere bei der Bearbeitung grosser Serien mit schlechter Erhaltung, wird ein mittels einer Probereihe getätigter Voruntersuch dargelegt. In einem Exkurs wird anhand der Sterbealtersdaten des Gräberfeldes «im Sager» eine neue Methode des Statistikers Werner Vach zur Berechnung unscharfer demografischer Daten vorgestellt.
Advisors: | Schibler, Jörg M. and Schwarz, Peter-Andrew and Grosskopf, Birgit |
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Faculties and Departments: | 05 Faculty of Science > Departement Umweltwissenschaften > Ehemalige Einheiten Umweltwissenschaften > Archäozoologie (Schibler) |
UniBasel Contributors: | Alder, Cornelia and Schwarz, Peter-Andrew |
Item Type: | Thesis |
Thesis Subtype: | Doctoral Thesis |
Thesis no: | 14731 |
Thesis status: | Complete |
Number of Pages: | 213 |
Language: | German |
Identification Number: |
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edoc DOI: | |
Last Modified: | 01 Jan 2025 05:30 |
Deposited On: | 13 Jun 2022 13:46 |
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