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«Wem vertraue ich? Ich glaube am ehesten mir selbst» - Wie sich das Vertrauen von Frauen mit Fibromyalgiesyndrom in medizinische Autoritäten gestaltet

Zemp, Annika Marit. «Wem vertraue ich? Ich glaube am ehesten mir selbst» - Wie sich das Vertrauen von Frauen mit Fibromyalgiesyndrom in medizinische Autoritäten gestaltet. 2021, Master Thesis, University of Basel, Faculty of Humanities and Social Sciences.

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Official URL: https://edoc.unibas.ch/85119/

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Abstract

Das Fibromyalgiesyndrom (FMS) gilt als eine umstrittene ‹Frauenkrankheit›, die nicht mit biomedizinischen Mitteln objektivierbar ist. In der Literatur finden sich immer wieder Hinweise dafür, dass sich die Beziehungen zwischen Frauen mit der Diagnose FMS und Personen mit medizinischer Autorität für alle Beteiligten schwierig und herausfordernd gestalten. Gleichzeitig wird die Wichtigkeit von Vertrauen in medizinischen Interaktionen immer wieder betont, als Wert aufrechterhalten und mit vielen positiven Folgen assoziiert.
Ziel dieser Arbeit ist es, Hinweise auf die Frage zu finden, wie sich das Vertrauen von Frauen mit FMS gegenüber medizinischen Autoritäten gestaltet. Dies ist von zentraler Bedeutung, um herauszufinden, ob Frauen mit FMS auch in den Genuss dieses Vertrauens und den damit einhergehenden positiven Folgen kommen, oder aber, ob der spezielle gesellschaftliche Status ihrer Diagnose mit dem Verlust eben dieser einhergeht. Ausserdem kann die spezifische Perspektive von Frauen mit FMS auf medizinische Autoritäten und das Gesundheitssystem aufzeigen, wie Geschlecht, ‹nicht-objektivierbare Frauenkrankheiten› und Vertrauen in medizinische Autoritäten interagieren, was zu einem Wissenszuwachs betreffend den genannten Konzepten führen kann.
Um dieses Ziel zu erreichen, findet einerseits eine Auseinandersetzung mit relevanten theoretischen Konzepten und kontextuellem Wissen statt. Andererseits wurden problemzentrierte Interviews mit elf Frauen mit FMS geführt von denen sieben mit einem an die Grounded Theory angelehnten Verfahren ausgewertet wurden.
Das Resultat dieser Arbeit stellen acht Hypothesen zur Forschungsfrage sowie die Konzepte des ‹prekären Vertrauens gegenüber medizinischen Autoritäten›, ‹der erlebten Kontroverse um FMS› und den ‹auf medizinische Autoritäten gerichtete Vertrauensbemühungen› dar. Die Vertrauensbeziehungen der Interviewpartnerinnen gegenüber medizinischen Autoritäten lassen sich als prekär bezeichnen und sind mit einer Reihe von herausfordernden und vielschichtigen Folgen verbunden. Die Ergebnisse dieser Arbeit verweisen auf die wissenschaftliche Notwendigkeit, Geschlecht und die soziale Konstruktion spezifischer Diagnosen in der Forschung über Vertrauen in medizinische Autoritäten zu berücksichtigen. Weiter liefert diese Arbeit Hinweise dafür, wie Vertrauensbeziehungen zwischen Frauen mit FMS und medizinische Autoritäten verbessert werden könnte und schlägt Ansatzpunkte für zukünftigen FMS-Aktivismus vor.
Advisors:Maihofer, Andrea
Committee Members:Luck, Frank
Faculties and Departments:04 Faculty of Humanities and Social Sciences > Departement Gesellschaftswissenschaften > Ehemalige Einheiten Gesellschaftswissenschaften > Geschlechterforschung (Maihofer)
UniBasel Contributors:Maihofer, Andrea and Luck, Frank
Item Type:Thesis
Thesis Subtype:Master Thesis
Thesis no:UNSPECIFIED
Thesis status:Complete
Last Modified:13 Nov 2021 05:30
Deposited On:12 Nov 2021 16:04

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