Im Dienst der gelenkten Wirtschaft. Die Regulierung des schweizerischen Käsemarkts im 20. Jahrhundert

Diese Arbeit untersucht die Regulierung des schweizerischen Agrarsektors durch gesellschaftliche und staatliche Akteure und die damit verbundenen Ordnungsvorstellungen im 20. Jahrhundert. Sie konzentriert sich dabei auf den Käsemarkt und im Besonderen auf die Schweizerische Käseunion, die als gemeinsames Absatzkartell der milchwirtschaftlichen Spitzenverbände und der Käseexportunternehmen während mehr als 80 Jahren Produktion, Distribution und Verkauf der wichtigsten Schweizer Käsesorten lenkte und überwachte. Die Schweizerische Käseunion steht dabei exemplarisch für Regulierungs- und Kooperationsformen, die in der Schweiz des 20. Jahrhunderts besonders ausgeprägt waren: Sie war zeit ihres Bestehens eine privatrechtliche Organisation, wurde aber stets von staatlichen Interessen und Regulierungen berührt und in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch explizit mit öffentlichen Aufgaben betraut.