Der Einfluss von sportlicher Aktivitätsförderung auf die Entwicklung von kardiovaskulären Risikofaktoren bei Kindern. Die Sportcheck Follow-up Studie

Bewegungsmangel bei Kindern erhöht das Risiko gesundheitlicher Probleme. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurde während eines Zeitraums von vier Jahren (2014‒2018) der Einfluss von erhöhter Bewegungsfreiheit sowie der Teilnahme an einem organisierten Sportprogramm auf die motorische Leistungsfähigkeit sowie die physiologischen Messwerte bei Kindern ana-lysiert.
Testergebnisse von 229 Kindern aus Basel-Stadt einer Sportcheck- Studie dienen als Grundlage dieser Arbeit. Informationen bezüglich der Teilnahme an organisiertem Sport wurden der Da-tenbank ‹Jugend und Sport› entnommen. Zur Erfassung der Einschränkungen in der Bewe-gungsfreiheit der Kinder wurde ein Fremdbeurteilungs-Fragebogen von den Erziehungsberech-tigten herbeigezogen. Folgende Gruppenvergleiche wurden vorgenommen: Kinder, die vier Jahre lang an organisierten Sportangeboten teilnahmen (Gruppe 1) und Kinder ohne Teilnahme (Gruppe 2) sowie Kinder ohne Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und/oder Teilnahme an Sportangeboten (Gruppe 3) und Kinder mit Einschränkungen diesbezüglich (Gruppe 4). Zur Auswertung wurden deskriptive Analysen, t-Tests für unabhängige Stichproben sowie A-NOVA-Tests durchgeführt.
Gruppe 1 schnitt im Vergleich zur Gruppe 2 signifikant besser ab beim Jump- und Shuttle-Run-Test. Die anderen Testwerte offenbarten keine signifikanten Unterschiede. Gruppe 3 weist sig-nifikant bessere Resultate beim Jump-, Balance-, Sprint-, 20-Meter-Shuttle-Run-Test sowie beim BMI im Vergleich zu Gruppe 4 auf. In allen anderen motorischen und physiologischen Messwerten fanden sich keine signifikanten Unterschiede.
Insgesamt zeigen sich durch die Teilnahme der Kinder an organisiertem Sport und einer erhöh-ten Bewegungsfreiheit Verbesserungen in den motorischen Messwerten. Negative Effekte von Bewegungsmangel wirken sich erst im späteren Lebensalter auf das kardiovaskuläre System aus. Politische Entscheidungen, z.B. im Bereich öffentliches Sportangebot, können somit posi-tive Auswirkungen auf die Gesundheit der Gesamtbevölkerung haben.