Die innere Haltung der Spiritual Care

Die Idee der Spritual Care hat sich in der Medizin als eine der Möglichkeiten zur Humanisierung der Behandlung von Patienten herauskristallisiert. Allerdings ist es schwierig, sie zu definieren, abzugrenzen und zu umschreiben, was sich in einer konzeptionellen Disparität widerspiegelt, die sich sowohl in Fachtexten als auch im informellen Gespräch mit Fachleuten, die sich für das Thema interessieren, zeigt. In den letzten Jahren wurde eine Konsensdefinition erreicht, die die persönlichen Beziehungen nicht nur zwischen den Menschen, sondern auch mit dem Transzendenten und mit allem Natürlichen als Ort der Spiritualität und damit als Objekt der Spiritual Care in der Medizin betont. Für einige Fachleute möglicherweise eine solche Definition zu weit gefasst, zweideutig und bei dem Versuch, Elemente der Spiritual Care in die medizinische Praxis umzusetzen, schließlich unwirksam sein, mit der daraus folgenden Gefahr, die Einbeziehung der Spiritualität in die Medizin als nutzlos abzutun. Bleibt die Definition ohne ohne die Stütze einer Gesamtkonzeption, kann es außerdem sein, dass Spiritual Care auf Techniken reduziert wird, die durch Training erlernt werden, ohne dass eine Korrelation zwischen diesen Techniken und dem spirituellen Bereich des Therapeuten besteht. Ohne eine solche Korrelation bleiben die angestrebten Handlungen spiritueller Fürsorge jedoch außerhalb des authentisch Menschlichen, womit auch Spiritual Care als solche nicht mehr gegeben ist. Ziel dieser Arbeit ist die Reflexion über die menschliche Haltung, die der Spiritual Care zugrunde liegen könnte, um daraus einen Vorschlag zur Umsetzung zu entwickeln, der authentisch persönlich und echt menschlich bleibt. Dies geschah durch die Analyse des Begriffs der Fürsorge (Care) in der Medizin, deren Haltung als identisch mit der der Spiritual Care angenommen wird. Den Abschluss bildet ein konkreter Vorschlag zur Annäherung an den Bereich des Spirituellen.