Monitoring der motorischen Basiskompetenz "Sich-Bewegen" in der ersten bis vierten Primarstufe - Zusammenhänge mit endogenen und exogenen Faktoren

Hintergrund: Als zentrales Ziel des Sportunterrichts gilt es die motorischen Basiskompetenzen (MOBAK) der Kinder zu fördern, welchen eine Schlüsselrolle zur späteren Teilhabe an der Sport- und Bewegungskultur zukommt. In dieser Studie wurden 6 bis 10-jährige Kinder aus der Schweiz auf das Kompetenzniveau im Sich-Bewegen untersucht. Zudem wurde nach
Zusammenhängen mit endogenen (Geschlecht, Alter, BMI) und exogenen Faktoren (Häufigkeit und Art der sportlichen Aktivität ausserhalb der Schule) gesucht.
Methoden: Es wurden Daten von 359 Kindern aus der ersten bis vierten Primaschulstufe analysiert (182 Jungen, 177 Mädchen, M = 8.70 Jahre, SD = 1.16 Jahre). Die motorischen
Basiskompetenzen der Kinder wurden mit dem MOBAK-1 und MOBAK-3 Testinstrument erfasst. Für die Datenanalyse wurden deskriptiven Analysen, Spearman Rangkorrelationen,
Mann-Whitney U-Test und Kruskal-Wallis-Test verwendet.
Ergebnisse: Das Kompetenzniveau der untersuchten Stichprobe übertraf die internationalen Normwerte deutlich. Hinzu wurden weniger Förderbedarf und vermehrt überdurchschnittliche
Leistungen bei beiden Geschlechtern und Altersstufen im Sich-Bewegen festgestellt. Mädchen erzielten durchgehend bessere Kompetenzwerte im Sich-Bewegen als die Jungen. Kleine bis mittlere signifikante Zusammenhänge zwischen Alter (MOBAK 1-2), Geschlecht (MOBAK 3-4) und sportlichen Aktivität, bzw. Individualsport (MOBAK 3-4) konnten auf Kompetenzebene bestätigt werden. Einzig der BMI wies keinen signifikanten Zusammenhang auf. Die Resultate
stimmen mehrheitlich mit dem Forschungsstand überein.
Schlussfolgerungen: Die MOBAK 1-4 Testbatterie ermöglicht es Aussagen über ein altersspezifisches motorisches Kompetenzniveau bei 6 bis 10-jährigen Kindern zu treffen. Dazu leistet es einen Beitrag zur Qualitätssicherung in Bildungssystemen, indem Unterrichtseffekte im Fach Sport standardisiert erfasst werden können. Hinzu sind auch im wissenschaftlichen Kontext internationale Vergleiche, wie z. B. PISA (OECD, 2017) realisierbar.