Effekte eines intervallbasierten Ausdauertrainings auf die Gefässsteifigkeit bei älteren Patienten mit Herz-Kreislauf-Risiko

Hintergrund: Arterielle Gefässsteifigkeit ist mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko assoziiert. Inwiefern HIIT die Gefässsteifigkeit bei älteren Patienten mit Herz-Kreislauf-Risiko reduzieren kann, ist unzureichend erforscht und wird in dieser Studie untersucht.
Methoden: In einem longitudinalen Ansatz wurden die Effekte eines HIIT auf Parameter der Anthropometrie, körperlichen Aktivität, kardiorespiratorischen Fitness und insbesondere
auf die Gefässsteifigkeitsparameter Cardio-Ankle Vascular Index score (CAVI score), zentrale und brachio-ankle Pulswellengeschwindigkeit (cPWV und baPWV) und auf den
Augmentationsindex genormt auf 75 Herzschläge/min (AIx@75) untersucht. 74 Probanden wurden dafür randomisiert in eine Interventions- (n=40) und Kontrollgruppe (n=34)
eingeteilt, wobei die Interventionsgruppe ein 12-wöchiges Ausdauertraining absolvierte, während die Kontrollgruppe sich nach den aktuellen Richtlinien zur körperlichen Aktivitätrichtete.
Resultate: Obwohl anthropometrische Werte sowie die maximale Sauerstoffaufnahme (3.40 ml/kg/min: p<0.001) signifikant verbessert werden konnten, ergaben sich keine relevanten Unterschiede bezüglich CAVI score, cPWV, baPWV und AIx@75. Jedoch führte eine Abnahme des Blutdrucks zu einer verminderten cPWV (p<0.001). Zusätzlich sind die
Baselinewerte der baPWV und des systolischen Blutdrucks (SBP) von Bedeutung – je höher die Ausgangswerte, desto grösser deren Abnahme (p=0.01 und p<0.001). Für die cPWV und den SBP ergab sich ab einem Schwellenwert von cPWV ≥8m/s, beziehungsweise SBP ≥115 mmHg eine signifikante Senkung der cPWV (p=0.02).
Diskussion: Eine signifikante Abnahme der arteriellen Gefässsteifigkeit bei älteren Patienten mit Herz-Kreislauf-Risiko durch HIIT scheint bei Probanden mit hoher cPWV oder
hohem SBD möglich zu sein. Zusätzlich scheint die Reduktion der cPWV stark von der Abnahme des SBD abhängig zu sein. Die positiven Effekte von HIIT können langfristig das kardiovaskuläre Risiko senken und die Lebensqualität steigern.