Einfluss von körperlicher Aktivität auf psychophysiologische Veränderungen bei Patien-tinnen und Patienten mit Multipler Sklerose

Hintergrund. MS gilt als die am häufigsten vorkommende chronisch entzündliche Erkrankung, welche das zentrale Nervensystem angreift. Verfügbare Behandlungen können lediglich Einfluss auf den Fortschritt der Erkrankung, den Versuch der Minimierung an Rückfallprophylaxe oder die Linderung der Symptome beeinflussen, eine Heilung ist derzeit nicht möglich. Aktuelle Studienergebnissen unterstützen dabei die Annahme einer positiven Wirkung von körperlichen Aktivitäten bei PatientInnen mit MS.
Methoden. Total wurden 51 PatientInnen (40 Frauen (78,4%) und 11 Männern (21,6%)) mit einem Durchschnittsalter von 51.12 Jahren in der Klinik Valens (St. Gallen) rekrutiert. Die qualitative Datenerhebung fand zu zwei Messzeitpunkten statt. Die erste Untersuchung fand beim Eintritt in die Klinik statt, während die zweite Erhebung nach einem dreiwöchigen Trainingsprogramm stattfand. Das Trainingsprogramm wurde anhand der erhobenen EDSS-Daten individuell für jeden Patienten individuell gestaltet. Für die Datenerhebung wurden das körperliche Aktivitätsniviau (IPAQ), die Schafstörungen (ISI), die Fatigue (FSS), die Parästhesie (VAS), die mental Stärke (MTQ18) als auch die depressive Verstimmung (BDI-FS) berücksichtigt.
Resultate. Körperliche Aktivität im Rahmen eines dreiwöchigen Interventionsprogramms hat einen positiven Einfluss auf die Parästhesie, das subjektive Schlafempfinden, depressive Verstimmungen und die Fatigue bei MS PatientInnen. Keine Aussagen können bezüglich des objektiven Schlafens sowie der mentalen Stärke gemacht werden.
Diskussion. Aufgrund der Ergebnisse haben regelmässige körperliche Aktivität einen positiven Einfluss auf psychophysiologische Vorgänge bei Patienten mit MS. Es sind aber noch weitere Untersuchungen mit einer noch grösseren Stichprobe notwendig, um allgemeingültige Aussagen treffen zu können.