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Hilft sportliche Aktivität nach einer kognitiven Leistungsanforderung bei der Wiederherstellung entleerter selbstregulativer Ressourcen?

Wyttenbach, Fabian. Hilft sportliche Aktivität nach einer kognitiven Leistungsanforderung bei der Wiederherstellung entleerter selbstregulativer Ressourcen? 2014, Master Thesis, University of Basel, Faculty of Medicine.

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Official URL: https://edoc.unibas.ch/63885/

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Abstract

Hintergrund: Die Fähigkeit zur Selbstregulation wird in der Fachliteratur als einer der wichtigsten Prozesse in der menschlichen Persönlichkeitsstruktur betrachtet. Das Thema Selbstregulation gilt daher als einer der beliebtesten sozialwissenschaftlichen Forschungsgegenstände.
Die Grundfunktion der Selbstregulation ist die Steuerung, oder eben Regulation, des Ichs durch das Ich. Im alltäglichen Leben nutzen Menschen Ressourcen der Selbstregulation, was oftmals eine Entleerung der selbstregulativen Ressourcen zur Folge hat. Dies kann dazu führen, dass Ziele im privaten und beruflichen Leben nicht erreicht werden. Um der Entleerung der selbstregulativen Ressourcen entgegenzuwirken, haben sich Ruhepausen, Schlaf oder stimmungsaufhellende Aktivitäten als wirksam erwiesen. Ob sich körperliche Aktivität ebenfalls positiv auf die Wiederherstellung der selbstregulativen Ressourcen auswirkt, ist bis anhin noch nicht untersucht und soll im Rahmen der vorliegenden Masterarbeit erforscht werden.
Methodik: Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde mit 152 Logistik- und Maschinenbau-Lernenden des Berufsbildungszentrums Dietikon (BZD) eine experimentelle Untersuchung durchgeführt, wobei auf das Dual-Task Paradigma zurückgegriffen wurde. Die 16-20-jährigen Lernenden wurden dabei randomisiert in eine Kontrollgruppe (KG; 5 Klassen) und eine Interventionsgruppe (IG; 5 Klassen) eingeteilt. Beide Gruppen lösten zunächst eine erste Selbstkontrollaufgabe (Buchstabenerkennungstest). Nach Ende dieser Aufgabe führte die KG eine sesshafte Pause durch, während sich die IG körperlich aktiv betätigte (in Form von 15 Minuten Jogging). Danach führten beide Gruppen eine zweite Selbstkontrollaufgabe, den d2-Konzentrationstest, durch.
Zur Erfassung aller Daten wurde eine Batterie bestehend aus Fragebögen und Tests an die Probanden abgegeben. Die Baselinewerte betreffend soziodemographischem Hintergrund (Alter, BMI, finanzielle Situation der Familie, aktuelle Verletzungen und Medikamenteneinnahme), psychosozialem Wohlbefinden, dispositionaler Selbstkontrollkapazität, Sportaktivität und Sportmotivation wurden unmittelbar vor der ersten Selbstkontrollaufgabe erhoben. Vor und nach jeder experimentellen Selbstkontrollaufgabe (Buchstabenerkennungstest und d2-Test) wurde die aktuelle Befindlichkeit erfasst. Zwischen den beiden Selbstkontrollaufgaben wurde zudem die Herzfrequenz erfasst.
Resultate: Die Haupthypothese der vorliegenden Studie konnte bestätigt werden. Die Befunde verdeutlichen, dass diejenigen Probanden, die sich nach der ersten Selbstkontrollaufgabe körperlich aktiv betätigten, in der zweiten Selbstkontrollaufgabe bessere Leistungen erzielten, als ihre Peers, die sesshaften Aktivitäten nachgingen. Einschränkend gilt es anzuführen, dass das Beziehungsmuster durch die Sportmotivation moderiert wurde, d.h. eine körperlich aktive Pause wirkte sich nur dann positiv auf die Wiederherstellung der selbstregulativen Ressourcen aus, wenn die Probanden eine hohe Sportmotivation angaben. Probanden, die eine tiefe Sportmotivation angaben, erzielten nach der körperlich aktiven Pause in der zweiten Selbstkontrollaufgabe tiefere Werte als die Kontrollgruppe.
Schlussfolgerungen: Körperliche Aktivität lädt bei selbstkontrollintensiven Anforderungen die Selbstkontrollressourcen wieder auf. Konzentrationsaufgaben werden insbesondere bei einer einhergehenden hohen Motivation für die körperliche Aktivität mit besseren Leistungsergebnissen bewältigt.
Advisors:Gerber, Markus
Committee Members:Seelig, Harald
Faculties and Departments:03 Faculty of Medicine > Departement Sport, Bewegung und Gesundheit > Bereich Sportwissenschaft > Sport und psychosoziale Gesundheit (Gerber)
UniBasel Contributors:Gerber, Markus and Seelig, Harald
Item Type:Thesis
Thesis Subtype:Master Thesis
Thesis no:UNSPECIFIED
Thesis status:Complete
Last Modified:25 Apr 2018 04:31
Deposited On:24 Apr 2018 15:54

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