Wirkung eines 12-wöchigen mittel bis hochintensiven Intervalltrainings auf die Inflammationsparameter alternder Personen mit kardiovaskulärem Risiko

Hintergrund: Der Alterungsprozess, Übergewicht und einige chronische Erkrankungen, wie beispielsweise Diabetes mellitus Typ 2 und Atherosklerose, sind mit einer chronisch systemischen Inflammation assoziiert. Dieser Zustand scheint eine Schlüsselrolle bei der Krankheitsentstehung zu spielen. Körperliches Training könnte das Risiko einer Erkrankung reduzieren und ein Fortschreiten vermindern oder ihm sogar entgegenwirken, indem es die Inflammation senkt. Das Ziel der Studie war es, den Effekt eines mittel bis hochintensiven Intervalltrainings (MIIT/HIIT) auf die Inflammationsparameter alternder Personen mit Herzkreislaufrisiko zu untersuchen.Methode: 37 ältere, inaktive Personen mit Herzkreislaufrisiko wurden prospektiv, randomisiert zu einem 12-wöchigen mittel bis hochintensiven Intervalltrainingsprogramm (n=20) oder zu einer Kontrollgruppe (n=17), mit einmaliger Beratung zu körperlicher Aktivität, zugeteilt. Das Training dauerte eine Stunde und wurde dreimal pro Woche durchgeführt. Die Blutwerte von hochsensitivem C-reaktiven Protein (hsCRP), Interleukin (IL)-6, IL-10 und Tumornekrosefaktor (TNF)-alpha wurden vor und nach der Interventionsphase gemessen. Zusätzlich wurden jeweils auch die VO2peak und die anthropometrischen Daten erhoben.Ergebnisse: Für keinen der vier gemessenen Inflammationsparameter wurde eine signifikante Veränderung in der Trainingsgruppe, verglichen mit der Kontrollgruppe festgestellt. IL-10 wurde über beide Gruppen signifikant (p= 0.01) reduziert. Die VO2peak korrelierte signifikant negativ mit dem Plasmawert von IL-6 zum Baseline-Zeitpunkt (r= -0.39; p= 0.035).Diskussion: Es wurde keine Evidenz für die Assoziation eines 12-wöchigen MIITs/HIITs mit einem vorteilhafteren Inflammationszustand bei alternden Personen mit Herzkreislaufrisiko gezeigt. Die Ergebnisse weisen aber auf den Zusammenhang einer besseren aeroben Fitness (VO2peak) mit einem vorteilhafteren Inflammationszustand hin.