Reproduzierbarkeit von kognitiven Effekten nach akuten Trainingsbelastungen bei Senioren

Hintergrund: In einer immer älter werdenden Gesellschaft ist es wichtig, Möglichkeiten zu finden, wie das alternde Gehirn gesund und leistungsfähig erhalten werden kann. In vielen Studien konnten bereits positive Effekte durch Ausdauertraining auf die kognitive Leistungsfähigkeit aufgezeigt werden. Derzeit fehlen jedoch noch Reliabilitätsstudien dazu. Das Ziel dieser Arbeit ist es daher herauszufinden, ob akute Effekte von aerobem Ausdauertraining auf die kognitive Leistungsfähigkeit bei gesunden Senioren reliabel sind.Methode: Im Rahmen dieser randomisiert kontrollierten Cross-Over-Studie, absolvierten 22 gesunde Senioren drei Ausdauertrainings mit 70% ihrer Herzfrequenzreserve und ein Kontrolltraining. Vor und nach dem dreissigminütien Ausdauertraining wurden jeweils diverse kognitive Tests (Eriksen Flanker Test, Stroop Color Test, Digit Span Forward / Backward, 5-Punkte-Test) durchgeführt. Verschiedene Reliabilitätswerte wurden für die Pre- und Postmesswerte sowie deren Differenz berechnet.Ergebnisse: Nach einer Testgewöhnung zwischen den ersten zwei Interventionstagen, gibt es zwischen den Messtagen zwei und drei nur wenige grosse Unterschiede. Die relative Reliabilität für die Reaktionszeit des EFT und SCT sowie für die Anzahl Figuren des 5PT weisen gute Werte (ICC: 0.75-0.93) auf. Die abgeschlossenen Stufen des DS zeigen moderate bis gute Resultate (ICC: 0.47-0.76). Bei der absoluten Reliabilität (CoV) gibt es mehrheitlich Werte ≤10%. Die Reliabilität der Differenz der Pre- und Postwerte zeigt schlechte Ergebnisse (ICC: -0.63-0.71).Diskussion: Die Reliabilität der Pre- und Postmesswerte weisen nach einer Testgewöhnung für gewisse Parameter gute Werte auf. Diese können daher für weitere Untersuchungen von Effekten körperlicher Aktivität auf die kognitive Leistungsfähigkeit in die Testverfahren miteinbezogen werden. Die Effekte durch Ausdauertraining können jedoch nicht reliabel wiedergegeben werden.