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Formen der sprachlichen Minorisierung in den Diskursen sowie im Sprachenmanagement von Firmen sowie in den Vorstellungen und im Sprachgebrauch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Lüdi, Georges and Höchle, Katharina and Steinbach Kohler, Fee and Yanaprasart, Patchareerat. (2011) Formen der sprachlichen Minorisierung in den Diskursen sowie im Sprachenmanagement von Firmen sowie in den Vorstellungen und im Sprachgebrauch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In: Vitalità di una lingua minoritaria : aspetti e proposte metodologiche : atti del convegno di Bellinzona, 15-16 ottobre 2010. Bellinzona, pp. 111-150.

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Official URL: http://edoc.unibas.ch/dok/A6001831

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Abstract

Die Vitalität von Sprachen kann u.a. daran gemessen werden, ob sie im beruflichen und namentlich im wissenschaftlichen Alltag eingesetzt werden (Gebrauchsfrequenz) bzw. eingesetzt werden können (Vorhandensein der entsprechenden Fachterminologie). Angesichts der Globalisierung der Arbeitswelt haben auch verbreitete Sprachen wie Französisch und Deutsch damit zunehmend Mühe. Ein französisches Gericht musste z.B. die Tochter einer amerikanischen Firma mit der Androhung von hohen Bussen dazu zwingen, Arbeitsanweisungen auf Französisch statt auf Englisch zu verfassen — nicht zuletzt wegen Unfällen aufgrund von mangelnden Sprachkenntnissen. In der Tat ist der Trend nach Englisch als lingua franca in vielen europäischen Betrieben und Universitäten allgegenwärtig, und dies obwohl die Vorteile der sprachlichen und kulturellen Vielfalt schon vielerorts theoretisch begründet wurden. Eine multikulturelle Organisation setzt sich nicht nur aus Personen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund zusammen, sondern schätzt auch den Wert der Vielfalt hoch ein (Cox 1991). Sie bringt sowohl einer Organisation wie auch ihren Mitgliedern substantielle Wettbewerbsvorteile wie bessere Entscheidungsfindungen, verfeinerte Problemlösungsprozesse und größere Kreativität und Innovation (Page 2007). Sprachliche Anpassung hingegen kann Schaden anrichten, weil ‘those who assimilate are denied the ability to express their genuine selves in the workplace; they are forced to repress significant parts of their lives within a social context that frames a large part of their daily encounters with other people.’ (Fine 1996: 494) Allerdings ist es ein Irrtum anzunehmen, es müsse immer die eine oder die andere Sprache verwendet werden. In sehr vielen Fällen äussert sich der Widerstand gegen die „Standardisierung“ (sc. die Wahl von Englisch als corporate language) in vielfältigen Formen von Sprachmischungen — ein Basler Manager sprach von „Chuderwälsch-Esperanto“ —, in welchen die Sprecher ihr gesamtes mehrsprachiges Repertoire in kreativer Weise und mit grossem kommunikativem Erfolg einsetzen. Dieser Problemtik wird hier  aufgrund von Beispielen illustriert und diskutiert, die im Rahmen des Basler Moduls des DYLAN-Projekts (www.dylan-project.org) in Betrieben unterschiedlicher Typen in der Oberrhein-Region gesammelt wurden.
Faculties and Departments:04 Faculty of Humanities and Social Sciences > Departement Sprach- und Literaturwissenschaften > Ehemalige Einheiten Sprach- und Literaturwissenschaften > Französische Linguistik (Lüdi)
UniBasel Contributors:Lüdi, Georges and Yanaprasart, Patchareerat and Steinbach Kohler, Fee and Höchle Meier, Katharina
Item Type:Book Section, refereed
Book Section Subtype:Book Chapter
Publisher:Osservatorio Linguistico della Svizzera Italiana
ISBN:978-88-904330-3-0
Series Name:Il Cannocchiale
Issue Number:14
Note:Publication type according to Uni Basel Research Database: Book item
Last Modified:25 Oct 2013 08:33
Deposited On:25 Oct 2013 08:33

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