Zibulski, Petra. Archäobotanische Untersuchungen an zwei neolithischen Feuchtbodensiedlungen im Schweizerischen Voralpengebiet, mit besonderer Berücksichtigung der Zweighölzer. 2017, Doctoral Thesis, University of Basel, Faculty of Science.
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Official URL: http://edoc.unibas.ch/diss/DissB_12489
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Abstract
Die archäobotanische Dissertation umfasst die Bearbeitung zweier methodischer Probleme, die bei der Aufbereitung von Material aus Feuchtboden-Fundschichten entstehen können, sowie die Analyse von Samen und Früchten bzw. Zweigen aus zwei neolithischen Feuchtbodenfundstellen. Ausserdem wird ein fotografischer Atlas für die mikroskopische Bestimmung von Zweigholz vorgelegt.
In Hosch & Zibulski (2003) wurde beschrieben, mit welchen Auswirkungen auf archäobotanisches Material aus Feuchtbodensedimenten gerechnet werden muss, wenn das Material bei der Aufbereitung unterschiedlich vorsichtig geschlämmt wird. Empfindliche botanische Reste leiden stärker als hartschalige und können nahezu vollständig zerstört werden, was die Interpretation der Funde erschwert. Mit geeigneten statistischen Methoden konnten die durch die Aufbereitung entstandenen Unterschiede teilweise aufgefangen werden.
In Zibulski (2010) wurde ein Methodenwechsel in der Art der Aufbereitung von Material aus Feuchtbodensedimenten dargestellt, nämlich der Wechsel vom traditionellen Nass-Sieben zur Halbflotation. Die Auswirkungen der beiden Methoden auf die archäobotanischen Funde werden gezeigt, wobei klar wird, dass die Halbflotation wesentlich besser geeignet ist als das Nass-Sieben. Das Nass-Sieben hatte bei relativ schlecht erhaltenem botanischem Material ähnliche Auswirkungen auf die pflanzlichen Reste wie die recht grobe Aufbereitung des sehr gut erhaltenen Materials von Hosch und Zibulski (2003).
In Zibulski (2010) wurden anhand von 54 Sedimentproben die archäobotanischen Funde (Samen und Früchte) der horgenzeitlichen Siedlung Pfäffikon-Burg ZH untersucht. Es zeigte sich, dass die Siedler von Pfäffikon-Burg im 31. Jh. v. Chr. in den ca. 100 Jahren der Siedlungsdauer deutliche Auswirkungen auf die Umgebung der Siedlung hatten: der Waldanteil sank, Ruderale und Wiesenpflanzen nahmen zu, stickstoffliebende Pflanzen traten vermehrt auf. Die Siedlung selber darf als autark und ganzjährig bewohnt angesehen werden. Ein wichtiges Arbeitsfeld der Siedler war der Lein. Im Vergleich mit anderen horgenzeitlichen Siedlungen des unteren Zürichseebeckens wurden, vermutlich wegen der schlechten Erhaltung der botanischen Reste, nicht auffällig viele Leinsamen gefunden, aber die zahlreichen archäologischen Funde wie Riffeln und Hechelkämme deuten klar auf die grosse Bedeutung des Leinanbaus hin. Neben dem Lein wurden auch Schlafmohn, Emmer, Gerste und Nacktweizen angebaut.
In Zibulski (2004) wurden die Zweige und Knospen aus 65 archäobotanischen Proben der pfyn/horgenzeitlichen Feuchtbodensiedlung Arbon Bleiche 3 untersucht. Insgesamt wurden 3889 Zweigfragmente und 960 Knospen bestimmt, die 29 Taxa zugeordnet werden konnten. Fast die Hälfte der Zweigfragmente stammte von der Weisstanne, am zweithäufigsten war mit 14 % die Mistel. Die Zweigfragmente waren fast durchwegs sehr dünn, der mittlere Durchmesser betrug 3,3 mm. Dies deutet auf eine gezielte Auswahl der Zweige zu bestimmten Zwecken hin, z.B. als Isolationsmaterial (Tanne) oder für die Herstellung bestimmter Artefakte.
Der fotografische Zweigholzatlas enthält die Beschreibung von 52 Holzarten, neun Nadelhölzer und 43 Laubhölzer. Die Auswahl der Holzarten basierte auf den Funden von Holzpflanzen in Pfäffikon-Burg und Arbon Bleiche 3. Von jeder Art werden die anatomischen Merkmale von Mark, primärem und sekundärem Xylem und Rinde beschrieben und mit bis zu 28 Fotos illustriert. Alle gefundenen Merkmale werden in Merkmalskatalogen erklärt. Schlüssel für Mark, Holz und Rinde sollen die Identifikation von Zweigholzfragmenten ermöglichen.
In Hosch & Zibulski (2003) wurde beschrieben, mit welchen Auswirkungen auf archäobotanisches Material aus Feuchtbodensedimenten gerechnet werden muss, wenn das Material bei der Aufbereitung unterschiedlich vorsichtig geschlämmt wird. Empfindliche botanische Reste leiden stärker als hartschalige und können nahezu vollständig zerstört werden, was die Interpretation der Funde erschwert. Mit geeigneten statistischen Methoden konnten die durch die Aufbereitung entstandenen Unterschiede teilweise aufgefangen werden.
In Zibulski (2010) wurde ein Methodenwechsel in der Art der Aufbereitung von Material aus Feuchtbodensedimenten dargestellt, nämlich der Wechsel vom traditionellen Nass-Sieben zur Halbflotation. Die Auswirkungen der beiden Methoden auf die archäobotanischen Funde werden gezeigt, wobei klar wird, dass die Halbflotation wesentlich besser geeignet ist als das Nass-Sieben. Das Nass-Sieben hatte bei relativ schlecht erhaltenem botanischem Material ähnliche Auswirkungen auf die pflanzlichen Reste wie die recht grobe Aufbereitung des sehr gut erhaltenen Materials von Hosch und Zibulski (2003).
In Zibulski (2010) wurden anhand von 54 Sedimentproben die archäobotanischen Funde (Samen und Früchte) der horgenzeitlichen Siedlung Pfäffikon-Burg ZH untersucht. Es zeigte sich, dass die Siedler von Pfäffikon-Burg im 31. Jh. v. Chr. in den ca. 100 Jahren der Siedlungsdauer deutliche Auswirkungen auf die Umgebung der Siedlung hatten: der Waldanteil sank, Ruderale und Wiesenpflanzen nahmen zu, stickstoffliebende Pflanzen traten vermehrt auf. Die Siedlung selber darf als autark und ganzjährig bewohnt angesehen werden. Ein wichtiges Arbeitsfeld der Siedler war der Lein. Im Vergleich mit anderen horgenzeitlichen Siedlungen des unteren Zürichseebeckens wurden, vermutlich wegen der schlechten Erhaltung der botanischen Reste, nicht auffällig viele Leinsamen gefunden, aber die zahlreichen archäologischen Funde wie Riffeln und Hechelkämme deuten klar auf die grosse Bedeutung des Leinanbaus hin. Neben dem Lein wurden auch Schlafmohn, Emmer, Gerste und Nacktweizen angebaut.
In Zibulski (2004) wurden die Zweige und Knospen aus 65 archäobotanischen Proben der pfyn/horgenzeitlichen Feuchtbodensiedlung Arbon Bleiche 3 untersucht. Insgesamt wurden 3889 Zweigfragmente und 960 Knospen bestimmt, die 29 Taxa zugeordnet werden konnten. Fast die Hälfte der Zweigfragmente stammte von der Weisstanne, am zweithäufigsten war mit 14 % die Mistel. Die Zweigfragmente waren fast durchwegs sehr dünn, der mittlere Durchmesser betrug 3,3 mm. Dies deutet auf eine gezielte Auswahl der Zweige zu bestimmten Zwecken hin, z.B. als Isolationsmaterial (Tanne) oder für die Herstellung bestimmter Artefakte.
Der fotografische Zweigholzatlas enthält die Beschreibung von 52 Holzarten, neun Nadelhölzer und 43 Laubhölzer. Die Auswahl der Holzarten basierte auf den Funden von Holzpflanzen in Pfäffikon-Burg und Arbon Bleiche 3. Von jeder Art werden die anatomischen Merkmale von Mark, primärem und sekundärem Xylem und Rinde beschrieben und mit bis zu 28 Fotos illustriert. Alle gefundenen Merkmale werden in Merkmalskatalogen erklärt. Schlüssel für Mark, Holz und Rinde sollen die Identifikation von Zweigholzfragmenten ermöglichen.
Advisors: | Jacomet, Stefanie and Nelle, Oliver |
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Faculties and Departments: | 05 Faculty of Science > Departement Umweltwissenschaften > Ehemalige Einheiten Umweltwissenschaften > Archäobotanik (Jacomet) |
UniBasel Contributors: | Zibulski, Petra and Jacomet, Stefanie |
Item Type: | Thesis |
Thesis Subtype: | Doctoral Thesis |
Thesis no: | 12489 |
Thesis status: | Complete |
Number of Pages: | 1 Online-Ressource (108 Seiten) |
Language: | German |
Identification Number: |
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edoc DOI: | |
Last Modified: | 05 Apr 2018 17:36 |
Deposited On: | 03 Apr 2018 09:42 |
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