Marie Goslich: Fotografien des Landlebens um Berlin im frühen 20. Jahrhundert

Auf der Suche nach einem Alternativmodell zur rasant wachsenden Metropole Berlin hielt die Journalistin und Fotografin Marie Goslich um 1900 mit der Kamera ein harmonisches, vorindustrielles Landleben rund um die Stadt fest. Ihre Fotografien werfen aus heutiger Sicht die Frage auf, inwieweit dieses von Goslich gezeichnete Bild verklärt ist und inwiefern die entstandenen Fotografien, die in der Regel in der Presse veröffentlicht wurden, eine Art Gegenmoderne entwerfen sollten. Für eine kritische Auseinandersetzung mit Goslichs Fotografien gilt es, ihren bürgerlich städtischen Blick auf das Landleben zu untersuchen und zu fragen, mit welchen Bildstrategien sie das ländliche Leben im Kontrast zum städtischen darstellte . Die Masterarbeit untersucht dabei vor allem Goslichs Darstellung der Frauenarbeit auf dem Land als Teil ihrer intermedialen Praxis zwischen Bild und Text.