Gendergerechte Sprache in kurzen Schulbuchtexten der Sekundarstufe I – Eine Untersuchung zur Erinnerungsleistung und Textqualität

Der Einsatz von gendergerechter Sprache im Schulkontext wird aktuell kontrovers diskutiert – sowohl von Bildungsinstitutionen als auch auf politischer Ebene. Oftmals werden Verständlichkeitsproblehnzs letme als Grund genannt, um auf die Verwendung gendergerechter Sprache im Unterricht zu verzichten. Der Fokus richtet sich in diesem Diskurs auch auf Schüler:innen, die aufgrund von Legasthenie, Lernschwierigkeiten oder auch Deutsch als Zweitsprache vermehrt auf explizite, klare und einfache Sprache, gut strukturierte Texte sowie auf nachvollziehbare Grammatikregeln angewiesen sind. Diese Masterarbeit ist in diesem Kontext anzusiedeln. Sie untersucht Erinnerungsleistung, Verständlichkeit, Lesbarkeit sowie Ästhetik verschiedener gendergerechter Schreibweisen (Neutralisierungen/Paarformen und Asteriks) eines kurzen Sachtextes im Vergleich zum generischen Maskulinum anhand eines Leseverständnisses sowie subjektiver Bewertungen der Textqualität. Es fungierten 139 Schüler:innen des Leistungszugs A, Sek I, im Raum Basel als Versuchspersonen, wobei ca. 30% von ihnen oben genannte Dispositionen aufweisen. Die Ergebnisse zeigen klar, dass die Inhalte des vorgelegten Sachtextes bei allen Fassungen ähnlich gut erinnert werden. Auch die Parameter der Verständlichkeit, Lesbarkeit und Ästhetik werden nicht von gendergerechten Formulierungen beeinträchtigt. Die Masterarbeit bietet also nebst einer umfassenden theoretischen Basis geschlechtergerechter Sprache und einer detaillierten Beschreibung des Untersuchungshergangs diverse Überlegungen zur Umsetzung von gendergerechter Sprache im Unterricht der Sekundarstufe I.