Auswirkung einer Ausdauereinheit auf die Distanz- und Gewichtswahrnehmung bei Kindern und Jugendlichen

In zahlreichen Schulbüchern wird die Wahrnehmung als linearer Prozess betrachtet, doch die aktuelle Forschung zeigt ihre Komplexität. Der Zusammenhang zwischen Körper und Wahrnehmung, bekannt als "Embodiment", betont, dass unser Körper aktiv an der Wahrnehmung teilhat. Studien haben gezeigt, dass körperliche Erschöpfung dazu führt, dass Entfernungen als weiter wahrgenommen werden. Diese Erkenntnisse wurden bisher jedoch nicht auf die Wahrnehmung von Gewichten übertragen und nur mit erwachsenen Probanden getestet. Diese Masterarbeit untersucht den Einfluss reduzierter bioenergetischen Ressourcen auf die Wahrnehmung von Entfernungen und Gewichten bei Kindern und Jugendlichen mittels einer randomisierten kontrollierten Studie und geht davon aus, dass Entfernungen und Gewichte gegenüber einer Kontrollgruppe als weiter, respektive als schwerer wahrgenommen werden. Die Probanden wurden in eine Interventionsgruppe und eine Kontrollgruppe geteilt. Die Interventionsgruppe führte eine Laufeinheit durch, die darauf abzielte, die bioenergetischen Ressourcen der Teilnehmenden zu reduzieren, während die Kontrollgruppe keiner körperlichen Belastung ausgesetzt war. Beide Gruppen führten vor und nach der Intervention Schätzungen der Distanzen und Gewichte durch. Die Ergebnisse zeigten, dass die Interventionsgruppe nach der Intervention Distanzen als weiter und Gewichte als schwerer wahrnahm, allerdings wichen die Werte nicht signifikant von der Kontrollgruppe ab. Somit wurde die Hypothese nicht bestätigt. Die Untersuchung der Wahrnehmung unter den Einflüssen reduzierter körperlicher Ressourcen ist und bleibt nach wie vor ein komplexes Forschungsfeld, das weiterer Forschung bedarf, um umfassendere Erkenntnisse zu gewinnen.