Depressionen im Spitzensport. Eine diskurslinguistische Untersuchung sprachlicher Merkmale des Depressionsdiskurses im Spitzensport zwischen 2004 und 2022

Aufgrund ihrer aussergewöhnlichen Leistungen und Siegermentalitäten, wird oft angenommen, dass Spitzensportler nicht an Depressionen erkranken können. Dabei können Spitzensportler genauso an der häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit leiden, wie die Allgemeinbevölkerung (Haenel 2018: 2; Claussen et al. 2019: 1064). Aufgrund ihrer öffentlichen Präsenz und ihrer Vorbildfunktion (Breuer & Hallmann 2012: 2), eigenen sich Spitzensportler sehr gut, um auf gesamtgesellschaftliche Tabus, wie die Depression (Claussen, Ewers, Schnyder, Frey, Schmied & Milos 2015: 1044), aufmerksam zu machen. Aus diesem Grund befasst sich diese Masterarbeit mit sprachlichen Merkmalen, die die ehemaligen Spitzensportler Sven Hannawald und Ariella Kaeslin brauchen, um über ihre Depressionen zu sprechen. Dabei orientiert sich die Analyse am DIMEAN-Modell von Spitzmüller und Warnke (2008), geht jedoch auch heuristisch vor. Dabei determiniert vor allem die Unbeschreibbarkeit der Depression während die diachrone Tendenz zeigt, dass mit zunehmendem Abstand zur Depressionserkrankung von einer Ich-Schilderung zu einer Beobachter-Schilderung übergegangen wird. Aufgrund der sprachlichen Vielfalt des Depressionsdiskurses, befasst sich diese Masterarbeit nur mit der Semantik und Wortwahl des Depressionsdiskurses. Der Einbezug von Multimodalität stellt dabei ein Element dar, welches für weiterführende Analysen herbeigezogen werden könnte. Ebenso eignen würde sich ein Vergleich der Sprache der Depression der Spitzensportler mit derjenigen von Nicht-Spitzensportlern.