Effekte von Open und Closed Skill Sportarten auf das Arbeitsgedächtnis

Hintergrund: Das Arbeitsgedächtnis als zentrales Element der Kognition wird für die Verarbeitung von Informationen benötigt und ist deswegen für das Lernen und junge Menschen von grosser Bedeutung. Körperliche Aktivität hat einen positiven Einfluss auf das Arbeitsgedächtnis. Es wird vermutet, dass sich der Effekt auf das Arbeitsgedächtnis zwischen verschiedenen körperlichen Aktivitäten und deren Anforderungen unterscheidet. Die Kategorisierung in Open und Closed Skill ist eine Unterteilung körperlicher Aktivität nach Anforderung. Diese Arbeit untersucht, inwiefern sich die Betätigung in diesen zwei Kategorien auf das Arbeitsgedächtnis bei jungen Erwachsenen auswirkt.
Methoden: Bei einer Stichprobe von 115 jungen Frauen und Männern wurde die Leistung des Arbeitsgedächtnis mittels Sternberg Task gemessen. Ausserdem gaben die Teilnehmenden in einem Fragebogen alle körperlichen Aktivitäten während einer Woche an. Mittels multipler Regressionsanalyse wurde der Einfluss des Bewegungsanteils an Open bzw. Closed Skills auf das Arbeitsgedächtnis untersucht.
Resultate: Die Trefferquote in der Sternberg Task steht in einem positiven Zusammenhang mit dem Anteil an moderater Open Skill Aktivität. Die Moderatorvariablen Alter, Geschlecht, BMI, VO2max und Intelligenz wiesen keine Signifikanz aus. Für die Reaktionszeit, intensive körperliche Aktivität sowie für Closed Skill Aktivitäten konnte kein Zusammenhang erkannt werden.
Schlussfolgerung: Die Resultate deuten darauf hin, dass ein höherer Anteil an Open Skill Aktivitäten einen positiven Einfluss auf das Arbeitsgedächtnis hat. Da ein Grossteil der Modelle keine Signifikanz aufweist, sind die Resultate mit Vorsicht zu interpretieren. Weitere Untersuchungen sind nötig, um den Einfluss besser zu verstehen.