Zusammenhang zwischen Schlafdauer und Schlafqualität und der Gefässgesundheit bei einer gesunden Schweizer Population

Die arterielle Steifigkeit ist ein wichtiger Prädiktor für potenziell eintretende kardiovaskuläre Ereignisse. Die Pulswellengeschwindigkeit ist ein nichtinvasiver Indikator der arteriellen Steifigkeit. Zu kurze Schlafdauer und eine niedrige Schlafqualität könnten mittels Mechanismen, wie zum Beispiel der Erhöhung der Entzündungslevel im Körper einen Einfluss auf die arterielle Steifigkeit und somit die Gefässgesundheit haben. In der vorliegenden Masterarbeit wurden mögliche Zusammenhänge zwischen der Schlafdauer (min), der Schlafeffizienz (%) und der Pulswellengeschwindigkeit (m/s) untersucht. Dafür wurden mittels einer linearen Regressionsanalyse Aktivitätsdaten sowie Pulswellengeschwindigkeitsdaten einer gesunden Schweizer Population von 457 Probanden im Alter von 20 bis 89 Jahren (mittleres Alter 52.2, 54.7% Frauen) ausgewertet. Die Daten stammen aus der COmPLETE Studie. Auf Basis der verwendeten Daten wurde kein Zusammenhang zwischen der Schlafdauer und der Pulswellengeschwindigkeit gefunden (β1 = 0.002, 95%-KI: -0.004; 0.007, p = 0.512). Die Schlafeffizienz hingegen war negativ mit der Pulswellengeschwindigkeit assoziiert (β2 = -0.084, 95%-KI: -0.137; -0.032, p = 0.004). Insgesamt waren die Resultate nicht relevant (korrigiertes R2 von 0.014). Es wurde jedoch ein relevanter negativer Zusammenhang (korrigiertes R2 = 0.195) zwischen mindestens 30 Minuten dauernden Sitzperioden, sogenannten Sedentary Bouts (30min) und der Schlafdauer festgestellt (β1 = -14.682, 95%-KI: -17.416; -11.948, p < 0.001). Diese Arbeit konnte keine überzeugenden Zusammenhänge zwischen der Schafdauer, der Schlafeffizienz und der Pulswellengeschwindigkeit in einer gesunden Schweizer Population feststellen. Die Anzahl längerer Sitzperioden scheint jedoch mit der Schlafdauer assoziiert zu sein.