Einfluss einer zusätzlichen Lektion Schulsport pro Woche in früher Adoleszenz auf die familiären und freundschaftlichen Beziehungen sowie die Selbstwahrnehmung

Hintergrund: Die Adoleszenz ist ein einzigartiger und charakterbildender Lebensabschnitt. Ju-gendliche erleben in dieser Phase einen riesigen Sprung in deren Entwicklung. Dabei treten aber häufig auch psychische Störungen auf. Das psychische Wohlbefinden wird unter anderem durch die sozialen Beziehungen zu Familie und Gleichaltrigen sowie der Selbstwahrnehmung beeinflusst.
Die Oberstufe Gipf-Oberfrick lancierte vor einigen Jahren das Projekt Sport+. Dessen Umset-zung ermöglicht den Schülerinnen und Schülern eine zusätzliche Lektion Schulsport pro Wo-che. Diese Studie untersucht den Effekt des Projektes Sport+ auf die familiären und freund-schaftlichen Beziehungen sowie den Einfluss auf die Selbstwahrnehmung der Schülerinnen und Schüler.
Methoden: Die Studie beinhaltet eine Längs- und eine Querschnittuntersuchung. Dabei dienen die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe Frick als Kontrollgruppe. Die studienrelevanten Daten werden mittels Fragebogen erhoben, wobei für die untersuchten Dimensionen «Selbst-wahrnehmung», «Gleichaltrige und soziale Unterstützung» und «Beziehung zu den Eltern und Zuhause» der gesundheitsbezogenen Lebensqualität die Items des Fragebogens KIDSCREEN-52 verwendet werden. Die Daten werden mittels deskriptiver Statistik und Inferenzstatistik aus-gewertet.
Ergebnisse: Bei der Querschnittstudie resultiert ein kleiner, positiver, aber signifikanter Effekt des Projekts Sport+ bezüglich der Dimension «Selbstwahrnehmung». In der Längsschnittstudie ist derselbe Trend feststellbar, allerdings nicht signifikant. Für die anderen Dimensionen resul-tieren weder für die Querschnitt- noch für die Längsschnittstudie signifikante Ergebnisse.
Schlussfolgerungen: Die Studie belegt, dass das Projekt Sport+ die Selbstwahrnehmung der Jugendlichen und folglich deren psychische Gesundheit positiv beeinflusst. Hingegen bleibt der Effekt auf die beziehungsbezogenen Dimensionen aus. Die gewonnenen Erkenntnisse zeigen, dass alle untersuchten Aspekte der psychischen Gesundheit durch diverse andere Einflussfak-toren beeinflusst wird, die in dieser Studie nicht berücksichtigt werden.