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Kein Zusammenhang zwischen internationalem Handel und Arbeitslosigkeit in der Schweiz

Mohler, Lukas and Weder, Rolf and Wyss, Simone. (19 June 2019) Kein Zusammenhang zwischen internationalem Handel und Arbeitslosigkeit in der Schweiz. Die Volkswirtschaft. pp. 26-27. Bern.

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Official URL: https://edoc.unibas.ch/73198/

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Abstract

Die Auswirkungen der Globalisierung auf die Beschäftigung gehören zu den brisantesten Themen in der aussenpolitischen Diskussion. In der Schweiz hat das Thema durch das Rahmenabkommen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union an Bedeutung gewonnen. Hierzulande besteht eine breite politische Unterstützung für die sogenannten flankierenden Massnahmen zum Schutz der Löhne. Gleichzeitig wird in den USA über die Ursachen der sogenannten Lohnschere debattiert. Denn dort sind die Löhne der niedrig qualifizierten Arbeitskräfte im Vergleich zu den hoch qualifizierten über die letzten dreissig Jahre gesunken.
Gemäss der Handelstheorie ist die Entwicklung in den USA nicht überraschend: Spezialisieren sich Länder wie die USA oder die Schweiz im Zuge der Globalisierung auf die Herstellung und den Export von Gütern und Dienstleistungen, bei denen es vorwiegend hoch qualifizierte Arbeitnehmer im Produktionsprozess braucht, steigt die Nachfrage nach diesen Arbeitskräften. Gleichzeitig sinkt die Nachfrage nach Niedrigqualifizierten. Denn Produkte, zu deren Herstellung es grösstenteils Niedrigqualifizierte braucht, werden zunehmend aus Schwellenländern importiert. Diese beiden Entwicklungen führen tendenziell zu einer – zumindest relativen – Abnahme der Löhne von Niedrigqualifizierten. Dieser Zusammenhang wurde in der Handelstheorie durch das sogenannte Stolper-Samuelson-Theorem bekannt.
Aber das ist nicht der einzige Grund, für eine mögliche Lohnreduktion bei Niedrigqualifizierten. Ähnlich kann zunehmende Immigration die Löhne der Arbeitskräfte im Inland unter Druck setzen, wenn sie mit den neu zugezogenen Immigranten oder auch mit temporären ausländischen Dienstleistungsanbietern in der Schweiz in Konkurrenz stehen. In beiden Fällen kann so der Ruf nach Begrenzung des internationalen Handels bzw. der Immigration über den Preis (Zölle bzw. Lohnuntergrenzen) oder über die Menge (Importquoten bzw. Zuwanderungskontingente) entstehen.
Faculties and Departments:06 Faculty of Business and Economics > Departement Wirtschaftswissenschaften > Professuren Wirtschaftswissenschaften > Aussenwirtschaft und Europ. Integration (Weder)
UniBasel Contributors:Weder, Rolf
Item Type:Newspaper or Magazine Article
Publisher:Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO)
e-ISSN:1011-386X
Number of Pages:2
Note:Publication type according to Uni Basel Research Database: News item print
Last Modified:17 Dec 2019 08:36
Deposited On:17 Dec 2019 08:36

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