Merkmale des Unterrichtsgeschehens und motorische Basisqualifikationen. Eine Querschnittsanalyse auf der Basis der Basler Wirkungsstudie

Nach verschiedenen Schuleffektivitätsuntersuchungen wie z.B. der PISA-Studie ist der Schulsport, wie auch die anderen Schulfächer, in einen immer stärkeren Legitimationsdruck geraten. Grosse Forschungslücken im Bereich der Effektivität von Sportunterricht erschweren die Akzeptanz des Fachs im Fächerkanon. Die Basler IMPEQT-Studie (Gerlach et al., 2010) versucht diese Forschungslücke mittels empirisch überprüfter Befunde zu verkleinern.
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Erhebung und Auswertung von Daten für die erste Querschnittsuntersuchung der IMPEQT-Studie (Gerlach et al., 2010): Es wurden 948 Kinder der 7. Jahrgangsstufe auf ihre motorischen Basisqualifikationen (MOBAQs) hin getestet, Qualifikationen, die ganz allgemeine Voraussetzung für den Zugang und für die Teilhabe am Kulturgut Bewegung, Spiel und Sport sind. Dieselben Kinder wurden zur Qualität ihres Sportunterrichtes befragt (Fragebogenuntersuchung nach den Merkmalen guten Unterrichtes, Gerlach et al., 2010; Helmke, 2010; Meyer, 2007). Anschliessend wurde untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen den MOBAQs und den Fragebogenantworten besteht:
Dabei zeigten sich klare Korrelationen bei den folgenden Unterrichtsmerkmalen: Angst vor der Lehrperson, Disziplinprobleme, Zeitnutzung und Zufriedenheit mit der Unterrichtsgestaltung. Hingegen gab es erstaunlicherweise keine Korrelation zwischen dem Merkmal Differenzierung (Binnendifferenzierung im Sportunterricht) und den MOBAQ-Ergebnissen.
Die vorliegenden Befunde können für den weiteren Verlauf der IMPEQT-Studie (Gerlach et al., 2010) verwendet werden. Eine Längsschnittuntersuchung zum Thema könnte die Befunde weiter präzisieren und einen zusätzlichen Beitrag zur Legitimation des Schulsports liefern.