Märki, Lukas. Schwingen und Turnen - Das wechselseitige Verhältnis von Schwingen und Turnen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 2015, Master Thesis, University of Basel, Faculty of Medicine.
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Official URL: https://edoc.unibas.ch/63740/
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Abstract
Das Schwingen vereint heute zwei Sportverbände. Im Sägemehl treffen
Schwinger vom Turnverband auf solche vom Schwingerverband. Schwingen und
Turnen unterscheiden sich bezüglich ihres kulturellen Entstehungszeitraums sowie
der sozialen Trägerschicht. Damit stellt sich die Frage wie und wo sich Schwingen
und Turnen angenähert haben, wobei zwei übergeordnete Leitlinien verfolgt
werden können: Die Körperkultur mit ihren Bildern und Praktiken, sowie die
Festpraktiken der Schwinger und Turner. Für diese Betrachtung ist die erste Hälfte
des 19. Jahrhunderts entscheidend. Das Schwingen erlebte im Rahmen der
Alphirtenfeste in Unspunnen 1805/1808 eine Wiederbelebung und das
organisierte Turnen entstand 1816 mit der Gründung des ersten Turnvereins in
Bern. 1848 nahmen die Turner das Schwingen in das Programm der
Eidgenössischen Turnfeste auf.
Die für den Untersuchungsgegenstand entscheidenden Fragen stellt die
Historische Anthropologie. Es geht dabei um die verändernden Bedingungen
menschlicher Selbst- und Fremdbeschreibung, sowie um soziale Praktiken,
welche das gesellschaftliche Element der Menschen prägten. Diese beiden
Punkte wurden in Bezug auf die Körperkultur und Festpraxis des Schwingens und
Turnens einer ausführlichen Quellenkritik unterzogen.
Dabei gilt es festzuhalten, dass die ländlich und brauchtümlich geprägte
Schwingerkultur im Verlauf der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach und nach
Elemente der städtisch und bürgerlich orientieren Körper- und Festkultur
übernahmen. Die Turner integrierten während dieser Zeitspanne das Schwingen
als Disziplin in ihrem Bewegungsrepertoire. Die Verbindung konnte über die
ähnlichen Körperbilder, die sich gleichende Körperpraxis und der
Übereinstimmung in der Festkultur gefunden werden. Der entscheidende Impuls
kam dabei von den Turnern, die das Schwingen bewusst stilisierten. Dadurch
konnten sie das Turnen nationalgeschichtlich in der Schweiz verankern, einen
grösseren Teilnehmerkreis ansprechen und die eigenen Vorstellungen in Bezug
auf die Körperideale und öffentliche Festkultur der Antike erfüllen.
Schwinger vom Turnverband auf solche vom Schwingerverband. Schwingen und
Turnen unterscheiden sich bezüglich ihres kulturellen Entstehungszeitraums sowie
der sozialen Trägerschicht. Damit stellt sich die Frage wie und wo sich Schwingen
und Turnen angenähert haben, wobei zwei übergeordnete Leitlinien verfolgt
werden können: Die Körperkultur mit ihren Bildern und Praktiken, sowie die
Festpraktiken der Schwinger und Turner. Für diese Betrachtung ist die erste Hälfte
des 19. Jahrhunderts entscheidend. Das Schwingen erlebte im Rahmen der
Alphirtenfeste in Unspunnen 1805/1808 eine Wiederbelebung und das
organisierte Turnen entstand 1816 mit der Gründung des ersten Turnvereins in
Bern. 1848 nahmen die Turner das Schwingen in das Programm der
Eidgenössischen Turnfeste auf.
Die für den Untersuchungsgegenstand entscheidenden Fragen stellt die
Historische Anthropologie. Es geht dabei um die verändernden Bedingungen
menschlicher Selbst- und Fremdbeschreibung, sowie um soziale Praktiken,
welche das gesellschaftliche Element der Menschen prägten. Diese beiden
Punkte wurden in Bezug auf die Körperkultur und Festpraxis des Schwingens und
Turnens einer ausführlichen Quellenkritik unterzogen.
Dabei gilt es festzuhalten, dass die ländlich und brauchtümlich geprägte
Schwingerkultur im Verlauf der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach und nach
Elemente der städtisch und bürgerlich orientieren Körper- und Festkultur
übernahmen. Die Turner integrierten während dieser Zeitspanne das Schwingen
als Disziplin in ihrem Bewegungsrepertoire. Die Verbindung konnte über die
ähnlichen Körperbilder, die sich gleichende Körperpraxis und der
Übereinstimmung in der Festkultur gefunden werden. Der entscheidende Impuls
kam dabei von den Turnern, die das Schwingen bewusst stilisierten. Dadurch
konnten sie das Turnen nationalgeschichtlich in der Schweiz verankern, einen
grösseren Teilnehmerkreis ansprechen und die eigenen Vorstellungen in Bezug
auf die Körperideale und öffentliche Festkultur der Antike erfüllen.
Advisors: | Engel, Peter |
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Faculties and Departments: | 03 Faculty of Medicine > Departement Sport, Bewegung und Gesundheit |
Item Type: | Thesis |
Thesis Subtype: | Master Thesis |
Thesis no: | UNSPECIFIED |
Thesis status: | Complete |
Last Modified: | 24 Apr 2018 15:53 |
Deposited On: | 24 Apr 2018 15:53 |
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