Die Aufmerksamkeitsleistungen von 6-10jährigen Kindern in der TAP

Die Studie diente der Normierung der Subtests der Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung (TAP) an 6-10-jährigen Kindern. Die Effekte von Alters- und Geschlechtsunterschieden auf die Testleistungen wurden untersucht. Der Einfluss von Computervorerfahrungen auf die Testleistungen, Effekte der Reihenfolge bei der Testdarbietung und die Faktorenstruktur der Testleistungen wurden analysiert. Die Stichprobe bestand aus 79 Mädchen und 71 Jungen. Die Testresultate ergaben in den meisten Subtests mit steigendem Testalter eine unspezifische Abnahme der Reaktionszeiten sowie Hinweise auf eine altersbedingte spezifische Verbesserung der kontrollierten Informationsverarbeitung. In einigen Aufgaben wurden Geschlechtseffekte festgestellt: Die Jungen zeigten schnellere Reaktionszeiten und erhöhte Fehlerzahlen, was den bekannten Unterschieden zwischen dem Aufmerksamkeitsverhalten der Jungen und Mädchen im frühen Schulalter entspricht. Getrennte Normwerte für Jungen und Mädchen wären deshalb sinnvoll. Computervorerfahrungen spiegelten sich nicht in den Testleistungen der Kinder wieder. Die Faktorenanalyse ergab Hinweise, dass bei Kindern bereits eine Differenzierung verschiedener Aufmerksamkeitsaspekte möglich ist. Es wurden Effekte der Durchführungsreihenfolge auf die Testleistungen gefunden. Die Durchführung der Subtests in einer standardisierten Reihenfolge wäre deshalb wichtig.
[English abstract] The aim of the study was to establish norms for the Attention Test Battery (TAP) for children aged 6 to 10. The effects of the age, gender and computer experience of the children were analyzed and order effects were investigated. The factor structure of the test results was explored. The sample was comprised of 79 girls and 71 boys. In most of the subtests, older children showed a nonspecific reduction of their reaction times and a specific improvement in their controlled information processing abilities compared with the younger children. In some subtests, gender effects were found: Boys had faster reaction times, and made more errors. These results are compatible with the well known differences between boys and girs in the early school years in the development of attention. Therefore, it would make sense to establish separate norms for boys and girls. Computer experience had no effect on the test results of the children. The factore analysis provided evidence that it is possible even in children to differenciate between various aspects of attention. The test results showed order effects. Therefore it would be important to conduct the subtests in a standardized order.