Ein Fazit

Sein Schicksal als elternlos aufgewachsener Jugendlicher und seine Erfahrungen in Anstalten und im Paris der Affaire Dreyfus liessen C. A. Loosli zum bedingungslosen Kämpfer für die Menschen- und Bürgerrechte werden. In diesem vierten und letzten Teil der Biographie des Berner Schriftstellers wird sein jahrzehntelanger Einsatz gegen Anstalten, für ein humanes Strafrecht und gegen die menschenverachtende „Administrativjustiz" aufgerollt. Sein Engagement für die Rechte der Kinder und Jugendlichen, für eine grundlegende Reform der Schule, sein Einsatz vor allem auch für die Verdingkinder führte zu ersten Verbesserungen in deren Situation und leitete einen sozialpolitischen Wandlungsprozess ein. Mit seinen Bemühungen um Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sah er sich mit dem Nationalsozialismus und dessen Angriffen auf die Souveränität der Schweiz konfrontiert. Den Antisemitismus entlarvte er als gefährliche Waffe der reaktionärsten Kräfte. Loosli machte als Experte im Berner Prozess um die Protokolle der Weisen von Zion aus dem Gericht ein Tribunal gegen das mörderische Dritte Reich. Mit seiner intellektuellen Annäherung ans Judentum und mit seiner Verteidigung der jüdischen Minderheit und der Betonung des Schutzes der Minderheiten erwies er sich als wegweisender Pionier und Vordenker der Menschenrechte. Loosli ist vielen als Dichter im Dialekt des Emmentals in Erinnerung geblieben. Als Achtzigjähriger belebte er erneut sein Gedichtwerk Mys Ämmital und veröffentlichte eine weitere Fassung. Doch es werden hier auch seine literatur- und kunstpolitischen Verdienste dargestellt, seine zeitlos wertvollen Bemühungen um die Werke Gottfried Kellers und Carl Spittelers und für die Kunst Ferdinand Hodlers.