Boillat, Coralie. Neurotizismus, Missbrauchsverhalten und Pädophilie. 2017, Doctoral Thesis, University of Basel, Faculty of Psychology.
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Official URL: http://edoc.unibas.ch/diss/DissB_12404
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Abstract
Die aktuelle empirische Datenlage ermöglicht es (noch) nicht, eine pädosexuelle Präferenz valide zu erfassen. Die damit einhergehende erschwerte Prognosestellung kann einerseits bei einer zu restriktiven Beurteilung zu einer (längeren) Inhaftierung der betroffenen Personen, andererseits bei einer zu liberalen Einschätzung aber auch zu einem erhöhten Risiko von zusätzlichen Opfern durch einen (erneuten) Kindsmissbrauch führen. Diese unbefriedigende Sachlage war Ansporn für die MIPS (prognostisch und therapeutisch potenziell relevante messbare Indikatoren bei pädosexuellen Sexualstraftäter)-Studie, mit deren Daten sich die vorliegende Dissertationsschrift befasst.
In der ersten Publikation wird der Zusammenhang von erlebtem sexuellem Missbrauch in der Kindheit mit Missbrauchsverhalten im Erwachsenenalter untersucht. Es zeigte sich, dass das erlebte Missbrauchsprofil als Ganzes, und weniger sexuelle Missbrauchserfahrung im Spezifischen massgebend für den Zusammenhang mit aktivem sexuellem Missbrauchsverhalten an Kindern ist. Dieser Zusammenhang wird durch den vermittelten Einfluss einer neurotischen Persönlichkeitsausprägung verstärkt.
Die zweite Publikation teilt die Gruppe der pädosexuellen Studienteilnehmer in je eine Gruppe mit hohen bzw. tiefen Neurotizismuswerten ein und vergleicht die zwei Gruppen hinsichtlich ihres Missbrauchsverhaltens sowie berichteter psychologischer und somatischer Probleme. Die Resultate der Untersuchung veranschaulichen, dass Neurotizismus bei pädosexuellen Personen eher mit sexuellen Dysfunktionen und kognitiven Verzerrungen sowie somatischen und psychischen Beschwerden als mit erhöhtem Missbrauchsverhalten assoziiert ist.
Die dritte Publikation zeigt, dass Sexualstraftäter mit einer pädosexuellen Ausrichtung mit einer 86%igen Genauigkeit anhand impliziter und neuropsychologischer Testverfahren von einer teleiophilen Kontrollgruppe sowie Straftäter mit begangenem Kindsmissbrauch mit einer 74%igen Genauigkeit anhand neuropsychologischer Tests von Kinderpornographie-Konsumenten differenziert werden können. Diese Resultate zeigen, dass objektive, standardisierte Untersuchungen forensische Psychiater und Psychologen bei der Einschätzung einer pädosexuellen Präferenz wesentlich unterstützen können.
Zusammenfassend liefern die Daten der vorgelegten Dissertationsschrift einen Beitrag zum Ziel, eine pädosexuelle Präferenz valide erfassen und somit ungerechtfertigte negative Legalprognosen sowie weitere Übergriffe auf Kinder reduzieren zu können.
In der ersten Publikation wird der Zusammenhang von erlebtem sexuellem Missbrauch in der Kindheit mit Missbrauchsverhalten im Erwachsenenalter untersucht. Es zeigte sich, dass das erlebte Missbrauchsprofil als Ganzes, und weniger sexuelle Missbrauchserfahrung im Spezifischen massgebend für den Zusammenhang mit aktivem sexuellem Missbrauchsverhalten an Kindern ist. Dieser Zusammenhang wird durch den vermittelten Einfluss einer neurotischen Persönlichkeitsausprägung verstärkt.
Die zweite Publikation teilt die Gruppe der pädosexuellen Studienteilnehmer in je eine Gruppe mit hohen bzw. tiefen Neurotizismuswerten ein und vergleicht die zwei Gruppen hinsichtlich ihres Missbrauchsverhaltens sowie berichteter psychologischer und somatischer Probleme. Die Resultate der Untersuchung veranschaulichen, dass Neurotizismus bei pädosexuellen Personen eher mit sexuellen Dysfunktionen und kognitiven Verzerrungen sowie somatischen und psychischen Beschwerden als mit erhöhtem Missbrauchsverhalten assoziiert ist.
Die dritte Publikation zeigt, dass Sexualstraftäter mit einer pädosexuellen Ausrichtung mit einer 86%igen Genauigkeit anhand impliziter und neuropsychologischer Testverfahren von einer teleiophilen Kontrollgruppe sowie Straftäter mit begangenem Kindsmissbrauch mit einer 74%igen Genauigkeit anhand neuropsychologischer Tests von Kinderpornographie-Konsumenten differenziert werden können. Diese Resultate zeigen, dass objektive, standardisierte Untersuchungen forensische Psychiater und Psychologen bei der Einschätzung einer pädosexuellen Präferenz wesentlich unterstützen können.
Zusammenfassend liefern die Daten der vorgelegten Dissertationsschrift einen Beitrag zum Ziel, eine pädosexuelle Präferenz valide erfassen und somit ungerechtfertigte negative Legalprognosen sowie weitere Übergriffe auf Kinder reduzieren zu können.
Advisors: | Stieglitz, Rolf-Dieter and Graf, Marc |
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Faculties and Departments: | 07 Faculty of Psychology > Departement Psychologie > Ehemalige Einheiten Psychologie > Klinische Psychologie und Psychiatrie (Stieglitz) |
UniBasel Contributors: | Stieglitz, Rolf Dieter and Graf, Marc |
Item Type: | Thesis |
Thesis Subtype: | Doctoral Thesis |
Thesis no: | 12404 |
Thesis status: | Complete |
Number of Pages: | 1 Online-Ressource (1 Band (verschiedene Seitenzählungen)) |
Language: | German |
Identification Number: |
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edoc DOI: | |
Last Modified: | 18 Apr 2018 13:44 |
Deposited On: | 16 Jan 2018 16:03 |
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