Ambivalenzen im Verhältnis von Religion und Recht infolge der Verrechtlichung des Religiösen – Anmerkungen zu einer interdisziplinären Diskussion

Der Beitrag rekapituliert die an der Tagung geführte Diskussion um die Frage nach der Vergrundrechtlichung des Religiösen und nimmt insbesondere die Abhängigkeiten und Überschneidungen von „Recht“ und „Religion“ in den Blick. Als ambivalent weist er vor allem die Problematik der formalen Unterscheidbarkeit der beiden Bereiche „Recht“ und „Religion“ visà- vis der Trennungsnotwendigkeit in der politischen und rechtlichen Praxis aus. Die Sprachpolitik wird dabei als herausragender Ort der Auseinandersetzung und Aushandlung dieses ambivalenten Verhältnisses hervorgehoben und anhand des Böckenförde’schen Diktums sowie aktueller Beispiele, darunter etwa die Frage nach der Einrichtung von Lehrstühlen für islamische Theologie an Universitäten, illustriert. Schließlich wird nach der Bewertung der Tendenz zur Vergrundrechtlichung des Religiösen gegenüber sprachpolitischer Ambivalenzen gefragt und die Bedeutung ersterer herausgestrichen.