edoc

„Es hat sich so ergeben“ : praktische Normen familialer Arbeitsteilung

Maihofer, Andrea and König, Tomke. (2004) „Es hat sich so ergeben“ : praktische Normen familialer Arbeitsteilung. Familiendynamik : interdisziplinäre Zeitschrift für systemorientierte Praxis und Forschung, 29 (3). pp. 209-232.

Full text not available from this repository.

Official URL: http://edoc.unibas.ch/dok/A5254043

Downloads: Statistics Overview

Abstract

Ausgangspunkt unserer Überlegungen ist die gegenwärtig unstrittige These, wonach Familie immer weniger als eine selbstverständliche gesellschaftliche Konvention gelebt wird. Paare, die Kinder bekommen, müssen heute individuell "herausfinden", wie sie die Haus-, Erziehungs- und Erwerbsarbeit aufteilen und organisieren wollen. Empirische Forschungen zeigen, dass es zur Regelung des Alltags immer komplexerer Verständigungsprozesse bedarf. Doch diesen Untersuchungen zufolge erfasst die "Modernisierung" nicht gleichermaßen das Denken und Handeln der Individuen. Entgegen einem egalitären Selbstverständnis der sozialen Akteure setzen sich in ihrem alltäglichen Handeln immer wieder traditionelle Muster geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung durch.
Im ersten Abschnitt problematisieren wir die dieser These zugrunde liegende ideologiekritische Trennung von Denken und Handeln und erläutern unsere eigene ideologietheoretische Perspektive. Aus dieser Perspektive wird ein spezifisches empirisches Vorgehen und Material erforderlich, das wir in einer Pilotstudie entwickelt haben. Anhand eines Beispiels aus dieser Studie illustrieren wir, wie sich die Prozesse gestalten können, in denen ein spezifisches Arrangement innerfamilial entsteht, und welche Kriterien dabei eine Rolle spielen. Im Anschluss daran beschreiben wir, wie dieses Paar die Arbeit konkret teilt. Überprüft wird dabei, ob sich diese Arbeitsteilung gegen den ausdrücklichen Willen der Beteiligten durchsetzt. Die ungleiche Struktur und Aufteilung der Erziehungsarbeit erweist sich als das Ergebnis eines komplexen Geflechts von Absprachen, gemeinsam gefundenen Kompromissen, eingespielten Gewohnheiten, von unterschiedlichen Wünschen, Fähigkeiten und Vorstellungen. Eine besondere Rolle spielen dabei die verschiedenen Vorstellungen und Erwartungen innerhalb der einzelnen Individuen. Im letzten Abschnitt beschäftigen wir uns schließlich mit der Frage, was es für die Einzelnen heißt, Familie "herstellen" zu müssen.
Faculties and Departments:04 Faculty of Humanities and Social Sciences > Departement Gesellschaftswissenschaften > Ehemalige Einheiten Gesellschaftswissenschaften > Geschlechterforschung (Maihofer)
UniBasel Contributors:Maihofer, Andrea
Item Type:Article, refereed
Article Subtype:Research Article
Publisher:Klett-Cotta
ISSN:0342-2747
Note:Publication type according to Uni Basel Research Database: Journal article
Last Modified:12 Nov 2018 16:31
Deposited On:22 Mar 2012 14:17

Repository Staff Only: item control page