Wohnungsmarkt und Wohnungspolitik im Kanton Basel-Stadt zwischen 1936-1989. Mietpreiskontrolle – Mieterschutz – Staatlichkeit
Date Issued
2018
Author(s)
Weick, Gabriel
Abstract
Die Arbeit untersucht anhand historischer Quellen (Grossratsprotokolle, statistische Daten, Vernehmlassungsverfahren, Zeitungsartikel, Expertenberichte und wissenschaftliche Studien), wie der Kanton Basel-Stadt zwischen 1936-1989 der Herausforderung, die wachsenden und sich wandelnden Wohnraumbedürfnisse der Bevölkerung zu stillen, begegnet ist. Im Zentrum steht der stark parteipolitisch geprägte Diskurs über die 1936 per Kriegsnotrecht eingeführten Mietpreiskontrollen. Deren partielle und demokratisch legitimierte Perpetuierung bis ins Jahr 1970 führte zu einer folgenschweren Verzerrung des Wohnungsmarktes mit, in ihrem Ausmass lange Zeit verkannten, negativen Auswirkungen auf das Wohnungsangebot, die Bevölkerungsstruktur und die Siedlungsentwicklung. Erst der Bericht der eidgenössischen Wohnbaukommission aus dem Jahr 1963 leitete ein Umdenken und die Abkehr direkter staatlicher Eingriffe in die Mietpreisbildung ein.
Die zaghafte Auflösung der Mietpreiskontrollen ging einher mit einem Paradigmenwechsel von staatlicher Objekthilfe zur Subjekthilfe sowie der Vereinheitlichung und Stärkung des Mieterschutzes im Rahmen des Mietrechts. Im Spannungsfeld zwischen Gesellschaft, kantonaler Parlamentsdebatten und Bundesebene werden so auch Aussagen über das Verständnis von Staatlichkeit möglich.
Die zaghafte Auflösung der Mietpreiskontrollen ging einher mit einem Paradigmenwechsel von staatlicher Objekthilfe zur Subjekthilfe sowie der Vereinheitlichung und Stärkung des Mieterschutzes im Rahmen des Mietrechts. Im Spannungsfeld zwischen Gesellschaft, kantonaler Parlamentsdebatten und Bundesebene werden so auch Aussagen über das Verständnis von Staatlichkeit möglich.