Geoarchäologische Untersuchungen zum Abfall- und Ressourcen-Management in der jüngerlatènezeitlichen Siedlung Basel-Gasfabrik.
Date Issued
2020
Author(s)
Abstract
Die geoarchäologischen Untersuchungen zur jüngerlatènezeitlichen Siedlung Basel-Gasfabrik (Basel, Schweiz) umfassen drei verschiedene Ebenen und Blickwinkel, die – ähnlich wie bei der Mikroskopie – als unterschiedliche „Vergrösserungen“ umschrieben werden können. Die kleinste Vergrösserung (Sr-O-Isotopenanalyse) befasst sich mit dem Siedlungsraum von Basel-Gasfabrik und den Landschaftsräumen in dessen Umfeld. Dabei liegt der Fokus auf der Charakterisierung und Evaluation der möglichen landwirtschaftlichen Nutzung der verschiedenen Landschaftsräume, um den Einfluss jener Regionen auf die Subsistenz der in Basel-Gasfabrik lebenden Menschen (und Tieren) zu beurteilen. Der Einbezug der Landschaft geschieht auch vor dem Hintergrund, dass diese zwar vom Menschen (mit-)geprägt wird, umgekehrt aber auch das Empfinden und Handeln von Gruppen gleichfalls beeinflusst.
Die zweite Ebene (mikromorphologische Untersuchungen archäologischer Sedimente) arbeitet mit einer sehr viel stärkeren Vergrösserung und fokussiert auf spezifische Befunde und Schichten innerhalb der Siedlung Basel-Gasfabrik. Dabei spielt die Rekonstruktion von Schichtbildungsprozessen innerhalb unterschiedlicher Befundtypen eine zentrale Rolle. Hierbei wird ein Beitrag zur Befundinterpretation geleistet und eine räumliche Gliederung innerhalb der untersuchten Siedlungszone postuliert. Darauf aufbauend werden Erkenntnisse zu regelhaften Handlungsmustern wie dem Abfallverhalten und dem Ressourcen-Management gewonnen.
Die dritte Ebene schliesslich benötigt die stärkste Vergrösserung (Histotaphonomie). Dabei wird auf eine einzelne Materialgattung – auf diejenige des Knochens – fokussiert. Knochen sind aufgrund ihrer biogenen Entstehung und ihrer ausgeprägten Mikrostruktur wichtige Informationsträger und können eine ganze Reihe unterschiedlicher taphonomischer Prozesse sichtbar machen. Somit liefern die entsprechenden Untersuchungen wichtige Hinweise zu Schichtbildungsprozessen, aber auch zu den Todesumständen einzelner Individuen. Hierfür wird eine Kontextualisierung der Knochenproben mittels der Kombination von geoarchäologischen und histologischen Methoden angewandt. Auf diese Weise kann nachvollzogen werden, inwiefern Zusammenhänge zwischen den einzelnen taphonomischen Phänomen und den verschiedenen Befund- und Sedimenttypen bestehen.
Die zweite Ebene (mikromorphologische Untersuchungen archäologischer Sedimente) arbeitet mit einer sehr viel stärkeren Vergrösserung und fokussiert auf spezifische Befunde und Schichten innerhalb der Siedlung Basel-Gasfabrik. Dabei spielt die Rekonstruktion von Schichtbildungsprozessen innerhalb unterschiedlicher Befundtypen eine zentrale Rolle. Hierbei wird ein Beitrag zur Befundinterpretation geleistet und eine räumliche Gliederung innerhalb der untersuchten Siedlungszone postuliert. Darauf aufbauend werden Erkenntnisse zu regelhaften Handlungsmustern wie dem Abfallverhalten und dem Ressourcen-Management gewonnen.
Die dritte Ebene schliesslich benötigt die stärkste Vergrösserung (Histotaphonomie). Dabei wird auf eine einzelne Materialgattung – auf diejenige des Knochens – fokussiert. Knochen sind aufgrund ihrer biogenen Entstehung und ihrer ausgeprägten Mikrostruktur wichtige Informationsträger und können eine ganze Reihe unterschiedlicher taphonomischer Prozesse sichtbar machen. Somit liefern die entsprechenden Untersuchungen wichtige Hinweise zu Schichtbildungsprozessen, aber auch zu den Todesumständen einzelner Individuen. Hierfür wird eine Kontextualisierung der Knochenproben mittels der Kombination von geoarchäologischen und histologischen Methoden angewandt. Auf diese Weise kann nachvollzogen werden, inwiefern Zusammenhänge zwischen den einzelnen taphonomischen Phänomen und den verschiedenen Befund- und Sedimenttypen bestehen.
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Br_nnimann_Dissertationsmanuskript_UB__edoc.pdf
Size
73.13 MB
Format
Adobe PDF
Checksum
(MD5):11b49d3767f65878cf519699763e8938