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Belastungen und Schutzfaktoren bei pädagogischen Mitarbeitenden in der stationären Kinder- und Jugendhilfe

Date Issued
2016
Author(s)
Steinlin-Danielsson, Célia
DOI
10.5451/unibas-006657456
Abstract
Knapp 80% der Kinder und Jugendlichen, die in der Schweiz in der stationären Kinder- und Jugendhilfe untergebracht sind, haben mindestens ein traumatisches Ereignis erlebt. Fast 75% erfüllen die Kriterien für eine psychiatrische Diagnose. Diese Beeinträchtigungen führen zu schwierigen Interaktionen und Grenzverletzungen gegenüber pädagogischen Mitarbeitenden und zu Belastungsreaktionen. Diese wirken sich negativ auf die Kontinuität und Qualität der pädagogischen Betreuung aus. Bislang liegen kaum Studien zu Belastungen bei pädagogischen Mitarbeitenden vor, obwohl die Kinder und Jugendlichen aufgrund ihrer Vorgeschichte und ihrer vielfältigen Psychopathologie besonders auf kontinuierliche Beziehungen und gesunde Bezugspersonen angewiesen sind.
Die vorliegende Dissertation entstand im Rahmen eines Modellversuchs zu Traumapädagogik. Der Kern der Traumapädagogik ist die Schaffung eines „sicheren Ortes“ sowohl für die Kinder und Jugendlichen als auch für die Pädagogen und Pädagoginnen. Als Grundlage dafür braucht es eine Umgebung, die durch Wertschätzung, Transparenz, Partizipationsmöglichkeiten und Freude geprägt ist. In der vorliegenden Arbeit wurde eine Stichprobe von 319 pädagogischen Mitarbeitenden in der stationären Kinder- und Jugendhilfe mittels Fragebögen untersucht. Es wurden Grenzverletzungen und bedrohliche Ereignisse sowie Belastungsreaktionen erfasst. Ausserdem wurden Aspekte von Arbeitszufriedenheit sowie Kohärenzgefühl, Selbstwirksamkeit und Selbstfürsorge untersucht.
Es zeigte sich, dass 91% aller Mitarbeitenden in den vergangenen drei Monaten Grenzverletzungen und andere berufliche Belastungen erlebt hatten. Am häufigsten wurden Beschimpfungen, verbale Drohungen und tätliche Angriffe berichtet. Die Befragten zeigten deutliche Symptome von posttraumatischer Belastung und sekundärer Traumatisierung. Bei knapp einem Fünftel der Stichprobe fand sich eine Burnout-Gefährdung. Folgende Aspekte von Arbeitszufriedenheit korrelierten negativ mit Belastungssymptomatik: Unterstützung durch Vorgesetzte, Partizipation und Transparenz, Kommunikation und Unterstützung im Team, Freude an der Arbeit sowie institutionelle Strukturen und Ressourcen. Kohärenzgefühl wies einen negativen Zusammenhang mit allen Formen von Belastung auf und Selbstfürsorge korrelierte negativ mit posttraumatischer Belastung.
Aus den Erkenntnissen werden Implikationen für die Praxis und Empfehlungen für Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen abgeleitet.
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