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Opferhelden? Zur Debatte um "sakrifizielle" Heroik in "postheroischen" Gesellschaften

Date Issued
2017-01-01
Author(s)
Pfleiderer, Georg  
Abstract
Gemäss einem insbesondere durch den Politologen Herfried Münkler erfolgreich
verbreiteten sozialwissenschaftlichen Urteil sei zwischen «heroischen» und «postheroischen» Gesellschaften zu unterscheiden. Charakterisches Emblem der ersteren sei
die Figur des religiösen Selbstmordattentäters. Für die postheroische Gesellschaft
sei eine kritische Distanz gegenüber dem Werteamalgam (Heldentum, Opfer, religiös-transzendente Belohnung etc.) kennzeichnend, das hinter dieser Figur stehe. Mit
dieser These setzt sich der Artikel kritisch auseinander. Hauptpunkte der Kritik sind:
(a) Schon empirisch-phänomenologisch ist der Bedarf an «Heldentum» in (vermeintlich) postheroischen Gesellschaften durchaus gegeben, er wird nur meist anders semantisiert (besonders «Zivilcourage»). (b) Auch die Realisierung von «Freiheit» als
dem Zentralwert liberaler Gesellschaften kann durchaus individuelle Opfer verlangen.
(c) Die Heroismus/Antiheroismus-These läuft Gefahr, auf intellektueller Ebene ungewollt die Selbstanschauung derjenigen zu reproduzieren, die religiöse Selbstmordanschläge ausführen oder unterstützen. Darum empfiehlt der Artikel die tendenziell essentialisierende Unterscheidung zwischen religiös-sakrifiziellem Heroismus und säkularem Anti-Heroismus durch eine Opposition wie die von religiös-essentialistischem Heroismus versus religiös (oder säkular)-reflexivem Heroismus zu ersetzen.
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