Die Bedeutung von sozialer Herkunft und Migrationshintergrund für den Übertritt in anerkannte nachobligatorische Ausbildungen in der Schweiz
Journal
Transitionen im Jugendalter : Ergebnisse der Schweizer Längsschnittstudie TREE = Transitions juvéniles en Suisse : résultats de l'étude longitudinale TREE = Youth transitions in Switzerland : results from the TREE panel study
Date Issued
2011-01-01
Author(s)
Abstract
Der Übertritt von der obligatorischen in eine nachobligatorische Ausbildung, die Bewältigung der sogenannte 'ersten Schwelle', ist zu einer wesentlichen Vorbedingung für die spätere Integration von Jugendlichen ins Erwerbsleben geworden. In unserem Beitrag gehen wir der Frage nach, inwieweit die Übertrittschancen von der sozialen Herkunft und dem Migrationshintergrund der Jugendlichen abhängen. Eine umfassende Kontrolle von objektivierbaren Schulleistungen und schulischen Leistungsbewertungen am Ende der obligatorischen Schulzeit ermöglicht dabei eine besonders trennscharfe Unterscheidung von direkten und indirekten, über die Schule vermittelten Herkunftseinflüssen. Aufgrund der grossen Bedeutung der betrieblichen Lehrlingsselektion an der ersten Schwelle postulieren wir in Anlehnung an Bourdieu für die Schweiz starke direkte, an der Schule vorbei wirkende Herkunftseinflüsse. Unsere Hypothesen prüfen wir mit einer Ereignisanalyse von Paneldaten des ersten gesamtschweizerisch repräsentativen Jugendlängsschnitts TREE. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass soziale Herkunft und Migrationshintergrund die Übertrittschancen an der ersten Schwelle losgelöst von Schulleistungen massgeblich beeinflussen