TechnoCare
Date Issued
2019-01-01
Editor(s)
Abstract
Fürsorge-Arbeit wird gemeinhin als lästiges Anhängsel des Menschseins gehandelt: als feminisierter Niedriglohnsektor im Bereich der Altenpflege, als sogenannter Karriereknick beim Mutter- oder Vaterschaftsurlaub oder als ehemals sittenwidrige Sexarbeit. Tätigkeiten, die in den Bereich von Fürsorge fallen, sind unterbezahlt und geringgeschätzt und trotzdem sind sie so etwas wie zwischenmenschlicher Kitt, der unsere Gesellschaften zusammenhält. Mit der Ausstellung TechnoCare thematisiert der Kunstraum Niederoesterreich die Kluft, die sich zwischen der Relevanz der Fürsorge und ihrer Marginalisierung auftut. Eine solche Kluft fordert die Frage danach heraus, wie sie überwunden werden kann. In diesem Sinne befragt TechnoCare die technologischen und ästhetischen Vermittlungsversuche von "Care", die in der gegenwärtigen Kunstpraxis Momentum gewonnen haben.