„Lyckas jag, lyckas orten“ -„Nu för tiden inte som förr, nej/ Nu jag skiner“ - „Jag lovar, det jag snackar om, allt är på riktigt/ Welcome to Sweden, Stockholm City“: Gangstarap und Kriminalliteratur als Konstrukteure einer neuen schwedischen Nationalidentität
Date Issued
2023
Author(s)
Gava, Gabriella
Abstract
Schweden ist in den Köpfen von vielen nach wie vor als der Wohlfahrtsstaat schlechthin verankert. Vorstellungen von Gleichstellung und sozialer Sicherheit dominieren das nationale Bild, wobei sich die positive Einstellung gegenüber dem vor allem in gesellschaftlichen Fragen als besonders modern geltenden Land insbesondere auch durch erfolgreiche popkulturelle Exporte wie dem Wohlfühl-Pop von ABBA oder den Kinderbüchern von Astrid Lindgren verbreitet hat und auch nach wie vor davon geprägt wird. Wie sich in den jüngeren Umfragen vom ‚Svenska Institutet‘, einer Einrichtung, die sich intensiv mit dem Ansehen Schwedens im Ausland auseinandersetzt, gezeigt hat, sind in diesem Positivitätstrend, was das Bild Schwedens betrifft, jedoch vermehrt Risse erkennbar. Ausgangspunkt für zunehmend negative Berichterstattungen über das Land und Veränderungen im traditionellen Nationalbild ist die sogenannte Flüchtlingskriese von 2015 sowie Schwedens nachfolgende Migrations- und Integrationspolitik, die angesichts massenhaft eintreffender Schlagzeilen zu ausartenden Schiesserein, Bandenkriminalität und Gewaltspiralen in den schwedischen Vororten als fehlgeschlagen betrachtet werden muss. Diese Masterarbeit geht dabei mit Hilfe eines literatursoziologischen Ansatzes der Frage nach, inwiefern Gangstarap und Kriminalliteratur als populärkulturelle Genres das Potential haben, das nationale Identitätsbild Schwedens in Anbetracht dieser gesellschaftlichen Veränderungen zu aktualisieren und in eine neue Perspektive zu setzen.