Gleichzeitigkeit. Utopie und Exil in Franz Werfels Stern der Ungeborenen
Journal
Utopie im Exil. Literarische Figurationen des Imaginären
Date Issued
2017-01-01
Author(s)
DOI
10.14361/9783839437490-012
Abstract
Caspar Battegay liest Franz Werfels außergewöhnlichen Reiseroman »Stern der Ungeborenen« als Zeit- und nicht als Zukunftsroman, in dem die »Welt als ein Universum verschiedener, sich widersprechender Möglichkeiten« erscheint und auch die Zukunft nur die mögliche Verzweigung einer synchronen Zeit darstellt. Seine Analyse belegt den kreativen Umgang mit Zeitkonzepten im Rahmen einer Poetologie der literarischen Moderne, die theologische Bezüge aufweist. Im Zentrum dieser Poetologie sieht Battegay die Gleichzeitigkeit, aufgefasst als ein alternatives ästhetisches Zeitmodell, dessen Verständnis durch das Aufdecken von Verbindungslinien zur jüdischen Diaspora, aber auch durch Hinweise auf die Relativitätstheorie erweitert wird. Werfels Roman thematisiere »die utopische Verschiebung hin in eine vermöglichte Welt«.