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Von der schweizerischen Nachkriegshilfe zum global tätigen Kinderhilfswerk. Das Kinderdorf Pestalozzi 1946–1982

Date Issued
2022
Author(s)
Hartmann, Lukas
Abstract
Die Arbeit reiht sich in die aktuellen Publikationen zur kritischen Aufarbeitung der schweizerischen Heimgeschichte ein und erweitert dieses Feld anhand der Untersuchung zur Geschichte des Kinderdorfs Pestalozzi (AR) um ein vielschichtiges Fallbeispiel internationaler Fremdplatzierungen. Die Studie zeichnet die Entwicklung der Institution ab dem Jahr 1946 von einem auf Europa konzentriertem hin zu einem global agierenden Kinderhilfswerk bis in die frühen 1980er Jahre nach.
Dafür wurden neben öffentlich zugänglichen Druckschriften eine Vielzahl stiftungsinterner Quellen wie Stiftungskommissionprotokolle oder Erziehungsjournale ausgewertet. Durch die Analyse von mündlichen Berichten von ehemals im Kinderdorf platzierten Menschen konnte die in den schriftlichen Unterlagen wiedergegebene Perspektive erweitert werden.
Der erste Teil der Arbeit beleuchtet den ideologischen Überbau des Kinderdorfs. Daran anschliessend wird die theoretische Konzeption mit ihrer tatsächlichen Umsetzung kritisch kontrastiert, um so Bruchstellen bei der Übersetzung in die pädagogische Wirklichkeit aufzudecken. Besondere Beachtung kommt dem Transformationsprozess ab den 1960er Jahren zu, als erstmals Kinder aus aussereuropäischen Ländern im Kinderdorf aufgenommen wurden. Die Arbeit macht diesbezüglich stark, dass die ursprünglich auf europäische Waisenkinder zugeschnittenen Konzepte lange nicht an die neuen Anforderungen angepasst wurden. Insbesondere die Frage der Rückkehr der Kinder in ihre Herkunftsländer brachte das Projekt ins Wanken.
Ausserdem zeigt die Arbeit erstmals, dass gewisse Betroffene integritätsverletzende Handlungen oder den Gebrauch von physischer Gewalt als Erziehungsmittel während ihrer Zeit im Kinderdorf erlebten. Obwohl das Kinderdorf stets in der schweizerischen Öffentlichkeit stand und ein ständiger Strom an Besucher:innen ins reformpädagogisch verankerte Dorf pilgerte, weist das Kinderdorf damit Problemfelder auf, die auch von anderen Kinderheimen bekannt sind.
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