Gefässfunktion der Mikrozirkulation und Diffusionsfähigkeit der Lunge bei Post-COVID-19 Syndrom

Hintergrund
Das Post-COVID-19 Syndrom führt zu Langzeitfolgen, die weiterhin unklar sind und eine medizinische Herausforderung darstellen. Einschränkungen der Diffusionskapazität (DLCO) und der Endothelfunktion sind dabei häufige persistierende Probleme. In dieser Arbeit wurden Patienten mit Post-COVID-19 Syndrom mit gesunden Kontrollpersonen verglichen. Dabei wurden die Diffusionskapazität der Lunge und das retinale arteriovenöse Verhältnis (AVR) als Marker für der Endothelfunktion untersucht. Zudem soll gezeigt werden, ob es ein Zusammenhang der DLCO und AVR gibt.
Methoden
Die Daten wurden im Rahmen der COR-PHYS Studie bei Post-COVID-19 Patienten (n=13) mindestens 18 Monate nach Hospitalisierung erhoben und mit Kontrollpersonen (n=8) aus der COmPLETE Studie verglichen. Es erfolgte eine Beurteilung der Diffusionsfähigkeit der Lunge, die zusätzlich auf die Hämoglobinmasse korrigiert (DLCOc) und als prozentualen Sollwert (%pred) angeben wurde. Zudem wurde die mikrozirkuläre Endothelfunktion anhand des AVR untersucht.
Resultate
Es wurden statistisch signifikante Unterschiede in der DLCO und DLCOc zwischen den beiden Gruppen festgestellt. Die DLCO der Patientengruppe war im Durchschnitt um 1.496 mmol/min/kPa kleiner als die DLCO der Kontrollgruppe (p= 0.018) und die DLCOc der Patientengruppe war im Mittel um 1.797 mmol/min/kPa kleiner als die DLCOc der Kontrollgruppe (p= 0.04). Es gibt starke Evidenz, dass sich die DLCO %pred und DLCOc %pred von Patienten und Kontrollpersonen unterscheidet (p < .001 und p < .001). Es konnte kein Gruppenunterschied des AVR festgestellt werden. Zudem wurde kein Zusammenhang des AVR und der DLCO bei Post-COVID-19 Syndrom festgestellt.
Schlussfolgerungen
Die Diffusionskapazität der Lunge unterscheidet sich signifikant zwischen Patienten mit Post-COVID-19 Syndrom und gesunden Kontrollpersonen. Es sollte bei Post-COVID-19 Syndrom eine fortlaufende Behandlung angestrebt werden, die auf einer interdisziplinären Zusammenarbeit basiert.