Untersuchung von Implementierungsansätzen einer schulbasierten Intervention im Hinblick auf objektiv gemessene Bewegungsdauer an sozioökonomisch benachteiligten Schulen in Gqeberha, Südafrika

Hintergrund: Nicht übertragbare Krankheiten (NCDs) sind in Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen auf dem Vormarsch. Gleichzeitig stellen übertragbare Krankheiten nach wie vor eine grosse Herausforderung dar. Dies führt zu einer doppelten Belastung für die Gesundheitssysteme dieser Länder. Ein Ansatz zur Bekämpfung von NCDs ist die Prävention durch die Förderung eines aktiven und gesunden Lebensstils. Ziel dieser Masterarbeit ist es, die Auswirkungen einer schulischen Gesundheitsintervention im Rahmen des KaziBantu-Projekts in Gqeberha Südafrika, auf die Dauer der körperlichen Aktivität (KA) zu untersuchen. Methoden: Die Gesundheitsintervention wurde an vier Schulen mit unterschiedlichen Kombinationen der folgenden Komponenten durchgeführt: (1) KaziKidz- und KaziHealth-Lehrmaterial, (2) Workshops und (3) Lehrercoaching. Vier Schulen bildeten die Kontrollgruppe. Zur Untersuchung der Forschungsfrage wurden Daten von 817 (402 Jungen, 415 Mädchen) südafrikanischen Schulkindern im Alter von 8-16 Jahren verwendet. Zusätzlich zu den per Fragebogen erhobenen demografischen und sozioökonomischen Daten wurden mit dem ActiGraph wGT3X-BT vor und nach der 32-wöchigen Intervention Daten zur körperlichen Aktivität erhoben. Die Daten zur KA wurden in die Dauer aufgeschlüsselt, die in definierten Intensitätsbereichen verbracht wurde. Die gesammelten Daten wurden mit gemischten linearen Regressionsmodellen analysiert. Resultate: Die Zuordnung zur Interventions- bzw. Kontrollgruppe zeigte keine signifikanten Auswirkungen auf die Dauer der angegebenen Intensitätsbereiche. Zwischen den Interventionskombinationen konnten jedoch vereinzelt signifikante Effekte beobachtet werden. Ein signifikanter Effekt konnte auf die Dauer der intensiven KA (β= 20,29, p=0,01) bei Durchführung der Implementierungsvariante B (Lehrmaterial und Lehrer-Coaching) beobachtet werden. Bei der Umsetzung der Durchführungsvariante C ( Lehrmaterial und Workshops) wurde ein signifikanter Effekt auf die Dauer des sedentären Verhaltens (β= -171,38, p=0,03) und die Dauer der intensiven KA (β= 13,99, p=0,03) beobachtet. Bei den einzelnen Interventionskomponenten zeigt die Durchführung der Workshop-Komponente einen signifikanten Effekt (β= -171,23, p=0,05) auf die Dauer des sedentären Verhaltens. Geschlecht, Alter, sozioökonomischer Status (SES) und das körperliche Aktivitätsprofil zu Beginn der Intervention haben häufig einen Einfluss auf das körperliche Aktivitätsprofil zu T2. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die Intervention das Bewegungsverhalten der Studienteilnehmer nicht massgeblich beeinflusst hat. Das Bewegungsverhalten hängt mit dem Geschlecht, dem Alter und dem Bewegungsverhalten zu Beginn der Studie zusammen. Für zukünftige Interventionen, die auf eine Steigerung der KA abzielen, könnte die Intensivitätssteigerung der Bewegungsintervention oder ein Ansatz, der über das schulische Umfeld hinausgeht, zu deutlicheren Ergebnissen in Bezug auf die Steigerung der KA führen. Abschliessend soll betont werden, dass Schulen wichtige Orte sind, um KA zu fördern und die Gesundheit zu verbessern, dass jedoch strukturelle Veränderungen erforderlich sind, um sicherzustellen, dass wirksame Interventionen marginalisierte Bevölkerungsgruppen erreichen und eine dauerhafte Wirkung haben können.