Einfluss von Remnants auf die Sensomotorik nach Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes

Hintergrund: Das Ziel der vorliegenden Masterarbeit ist es, den Einfluss der einzelnen von Crain et al. (2005) beschriebenen Remnants-Typen auf die Sensomotorik zu untersuchen. Dabei gilt es festzustellen, ob es zu unterschiedlichen Entwicklungen der sensorischen und sensomotorischen Leistungsfähigkeit des Kniegelenks in Abhängigkeit der Remnant-Typen kommt. Es wird erwartet, dass Remnants, welche eine Verbindung zwischen der Tibia und dem Femur besitzen einen sensorischen Beitrag leisten können und somit die Sensomotorik beeinflussen. Der Nutzen manifestiert sich in einer verbesserten Genauigkeit des Gelenkstellungssinns, sowie der Reduktion des Schwankweges des Körperschwerpunkts.
Methoden: Insgesamt 19 Probanden mit einer isolierten VKB-Ruptur, welche sich einer kreuzbandresterhaltenden Rekonstruktion unterzogen haben, wurden in die Studie eingeschlossen. Die Probandengruppe wurde anhand der Klassifikation von Crain et al. (2005) in vier Gruppen aufgeteilt. Die durchgeführte Testbatterie beinhaltete neben der subjektiven Einschätzung der Kniefunktion mittels zweier validierter Fragebögen, einen Winkelreproduktionstest zur Beurteilung des Stellungssinns als Qualität der Propriozeption und einen Einbeinstandtest anhand dessen der Schwankweg des Körperschwerpunkts als Beurteilungsparameter der sensomotorischen Leistungsfähigkeit gemessen wurde.
Ergebnisse: Sowohl der Vergleich zwischen den Remnant-Typen als auch zur kontralateralen unversetzten Seite und zur gesunden Kontrollgruppe führten nur vereinzelt zu signifikanten Unterschieden. Insgesamt müssen die errechneten Signifikanzen aufgrund der geringen Anzahl an Testpersonen innerhalb der einzelnen Remnant-Gruppen jedoch unter Vorbehalt betrachtet werden.
Schlussfolgerungen: Die herangezogene Studie führte zu keinen aussagekräftigen Ergebnissen bezüglich des Einflusses der unterschiedlichen Remnant-Typen auf die Sensomotorik. Um den Einfluss der Remnant-Typen auf die Sensomotorik zu untersuchen ist es zu empfehlen, die durchgeführte Studie im Rahmen einer Folgeuntersuchung mit größeren Fallzahlen zu wiederholen.