edoc

Ko-konstruiertes Begründen unter Kindern. Eine gesprächsanalytische Studie von Kleingruppeninteraktionen in der Primarschule

Kreuz, Judith. Ko-konstruiertes Begründen unter Kindern. Eine gesprächsanalytische Studie von Kleingruppeninteraktionen in der Primarschule. 2021, Doctoral Thesis, University of Basel, Faculty of Humanities and Social Sciences.

[img]
Preview
PDF - Published Version
3958Kb

Official URL: https://edoc.unibas.ch/83383/

Downloads: Statistics Overview

Abstract

In der Arbeit werden Kleingruppeninteraktionen von Grundschulkindern untersucht, die eine kontroverse Fragestellung argumentativ bearbeiten. Bei der gesprächsanalytischen Auswertung der Videodaten zeigt sich, dass die Kinder ihre Argumente auf verschiedenen Ebenen ko-konstruieren, wie z.B. auf der Ebene der argumentativen Strukturelemente und der Morphosyntax. Hieran wird deutlich, wie das Argumentieren eingesetzt werden kann, um Problemlöseprozesse explorativ zu gestalten und Gruppenidentitäten auszuhandeln.
«Dialogisches Sprechen» ist ein Teilkompetenzbereich in schulischen Lehrplänen. Vor allem das gemeinsame Argumentieren wird als bedeutende Komponente in der kindlichen Sprach- und Kognitionsentwicklung angesehen. Die Arbeit befasst sich mit dem mündlichen Argumentieren von Primarschulkindern (7-12 Jahre) Deutschschweizer Schulen, die ohne die Leitung von Erwachsenen eine Gruppendiskussion führen. Bei der gesprächsanalytischen Auswertung der Videodaten fällt auf, dass die Kinder ihre Argumente auf verschiedenen Ebenen ko-konstruieren, wie z.B. auf der Ebene der argumentativen Strukturelemente «Behauptung», «Begründung» und «Stütze». In den Daten werden verschiedene konditionelle Relevanzen ko-konstruierter Begründungen herausgearbeitet. Daneben werden auf der sprachlichen Ebene Kohäsionsformen, die die Interagierenden während des Ko-Konstruktionsprozesses einsetzen, untersucht. Da die Gesprächsdaten bei verschiedenen Altersstufen erhoben wurden (Klasse 2, 4 und 6) und ein großes Datensample vorliegt (60 Gruppengespräche), können Aussagen zum ko-konstruierten Begründen im Entwicklungsverlauf bzw. zum Erwerb argumentativer Kompetenzen getroffen werden. Zum Beispiel wird die persuasive Funktion des Begründens zunehmend durch explorative Funktionen abgelöst, die nicht nur auf intensivierten Konsens deuten, sondern auch identitätsstiftende Funktionen einnehmen können.
Advisors:Luginbühl, Martin
Committee Members:Heller, Vivien
Faculties and Departments:04 Faculty of Humanities and Social Sciences > Departement Sprach- und Literaturwissenschaften > Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft > Germanistische Linguistik (Luginbühl)
UniBasel Contributors:Luginbühl, Martin
Item Type:Thesis
Thesis Subtype:Doctoral Thesis
Thesis no:14145
Thesis status:Complete
Publisher:Stauffenburg Verlag
ISBN:978-3-95809-162-7
Language:German
Identification Number:
  • urn: urn:nbn:ch:bel-bau-diss141450
edoc DOI:
Last Modified:28 Jul 2021 04:30
Deposited On:27 Jul 2021 11:54

Repository Staff Only: item control page