Zwischen Mobilität und Migration. Eine qualitative Studie über die jüngste italienische Einwanderung in Basel

Die vorliegende Untersuchung widmet sich der Frage, welche Besonderheiten die gegenwärtige Phase der Migration von ItalienerInnen nach Basel prägt und was sie insbesondere von früheren Bewegungen einer klassischen GastarbeiterInnenmigration unterscheidet. Gezeigt wird, wo und inwiefern es Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Bedingungen und Aneignungsstrategien von frisch zugezogenen ItalienerInnen und denen der schon seit Jahrzehnten in Basel lebenden ItalienerInnen gibt.
Basis der Darstellung ist ein Vergleich der unterschiedlichen Phasen der italienischen Zuwanderung, der auch die generationentypischen Aneignungsstrategien am neuen Ort einschliesst. Letztere werden für die gegenwärtige Migrationsphase aus leitfadengestützten und narrativen Interviews mit je 20 MigrantInnen und ExpertInnen gewonnen. Die Studie wird mit qualitativ-empirischen Methoden durchgeführt und nach dem Ansatz der Grounded Theory ausgewertet. Um Aussagen über informelle Tätigkeiten und Erfahrungen der MigrantInnen im Alltag zu gewinnen, wird ausserdem die Methode der teilnehmenden Beobachtung angewendet.
Ausgehend von den Ergebnissen der Befragung werden kategoriale Typen von MigrantInnen definiert, die sich hinsichtlich ihrer Erfahrung als MigrantInnen und ihrer Beziehung zum Herkunfts- und Zielkontext unterschieden. Die Studie zeigt so unter anderem die Vielschichtigkeit des Phänomens der neuen Einwanderung und wie prekär die Arbeitsverhältnisse in Italien und teilweise in der Schweiz auch für gut ausgebildete Personen sind. Ein Teil der MigrantInnen erlebt diese Situation als Perspektivlosigkeit in ganz unterschiedlicher Ausprägung, aber durchweg verbunden mit der Notwendigkeit, am neuen Ort mit dem verfügbaren Ressourcen immer wieder neue Aneignungsstrategien ausprobieren zu müssen.