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Die medizinische Relevanz der spirituellen Dimension in der präoperativen Phase

Wüthrich-Grossenbacher, Ursula. Die medizinische Relevanz der spirituellen Dimension in der präoperativen Phase. 2017, Master Thesis, University of Basel, Cross-disciplinary Subjects.

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Official URL: https://edoc.unibas.ch/78886/

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Abstract

Hintergrund: Medizinisches Personal erlebt im Spitalalltag, dass die präoperative Phase für einige Patienten eine Krisensituation darstellt. Obwohl es wissenschaftlich belegt ist, dass Spiritualität/Religion in der Medizin allgemein, und in Krisensituationen speziell, eine relevante Rolle spielt, gibt es über die spirituelle Dimension in der präoperativen Phase kaum Studien. Das Ziel dieser Arbeit ist, mehr über die medizinische Relevanz der spirituellen Dimension während der präoperativen Phase herauszufinden.
Methodologie: Im Februar 2016 wurden sechs Leitfadeninterviews mit Experten durchgeführt, die im Berufsalltag mit Patienten in der präoperativen Phase arbeiten: ein Chirurg, eine Anästhesistin, ein chirurgischer Pflegefachmann, ein Anästhesiepfleger, ein Lagerungspfleger und eine Spitalpfarrerin. Die Interviewfragen basierten auf Praxis/Erfahrung und themenrelevanter Theorie, wie das ‘religious coping’. Die Interviews wurden transkribiert und thematisch nach Brown und Clark analysiert. Die Resultate wurden anhand der Literatur evaluiert.
Resultate: Experten betonten alle, dass Spiritualität/Religion die Patienten während der präoperativen Phase beeinflussen kann. Sie beobachteten allgemeine religiöse Bedürfnisse, wie zum Beispiel die Beachtung der Mondphasen. Spiritualität/Religion beeinflusst teilweise auch, wie Patienten mit dem Stress der präoperativen Phase zurechtkommen. Vertrauen in eine höhere Macht, respektive Gott, scheint in der positiven Bewältigung eine zentrale Rolle zu spielen. Wunderglaube wiederum, kann dazu führen, dass eine nötige Therapie verweigert wird. Sorgen, die Patienten speziell in der präoperativen Phase beschäftigen, können einen spirituellen/religiösen Zusammenhang haben und medizinisch relevant sein. Besondere Bedeutung haben existentielle Sorgen. Patienten setzen sich präoperativ häufig mit dem Tod, speziell mit der Angst, nach der Narkose nicht zu erwachen, auseinander. Eine grosse Bedeutung kommt auch Trauer und Verlust zu. Die Experten beschreiben, wie sie persönlich die spirituelle Dimension in der präoperativen Phase berücksichtigen, dies aber im Spitalalltag eine Ausnahme darstellt. Die Literatur bestätigt die Ergebnisse.
Schlussfolgerung: Die Arbeit illustriert den wichtigen Einfluss, den Spiritualität/Religion in der präoperativen Phase haben kann und dass dies im Spitalalltag kaum berücksichtigt wird.
Advisors:Zeilhofer, Hans-Florian
Faculties and Departments:12 Special Collections > MAS Spiritual Care
UniBasel Contributors:Zeilhofer, Hans-Florian
Item Type:Thesis
Thesis Subtype:Master Thesis
Thesis no:UNSPECIFIED
Thesis status:Complete
Last Modified:20 Oct 2020 04:30
Deposited On:19 Oct 2020 12:35

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